Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Wenig Aktivität an den Getreidemärkten

25.05.2023 (AMI) – Die Weizen- und Maiskurse geben weiter nach. Das Exportgeschäft der EU-Länder ist gering, Importländer sind mit den eigenen Erntearbeiten beschäftigt.

An der Pariser Börse geht es für die Getreidekurse weiter abwärts. Am 24.05.2023 schlossen die Weizenkurse bei 222,50 EUR/t, auf Wochensicht ist das ein Rückgang um weitere 3 EUR/t. Die Maiskurse verfehlen das Niveau der Vorwoche hingegen nur knapp und liegen mit jüngst 218,75 EUR/t lediglich 0,50 EUR/t darunter.

Der Rückgang, insbesondere bei den europäischen Weizenkursen, ist vor allem auf die Verlängerung des Getreideabkommens am Schwarzen Meer zurückzuführen. Russland, die Ukraine und die Vereinten Nationen einigten sich, das Abkommen um weitere 60 Tage zu verlängern, obwohl Russland zuvor mehrmals drohte auszusteigen, da die Forderungen des Landes nicht vollständig erfüllt wurden. So verblassten die Angebotssorgen der Marktteilnehmer, die Lieferungen von ukrainischem Getreide und Ölsaaten laufen weiter. Allerdings ist am Markt ohnehin schon große Zurückhaltung zu erkennen, das Kaufinteresse ist gering, Importländer sind derzeit mit den eigenen Erntearbeiten beschäftigt. Einzig mit Nord- und Westafrika werden vereinzelt Geschäfte abgewickelt, und Spanien importiert aufgrund der verheerenden Dürre Getreide. Hinzu kommt, dass Russland den Wettbewerb am Exportmarkt erhöht. Das Land verfügt noch über größere Restmengen von Weizen aus der Ernte 22.

Für zusätzlichen Druck sorgten in den vorangegangenen Tagen die überaus günstigen Witterungsbedingungen auf der Nordhalbkugel. Vor allem in Mitteleuropa stehen die Ertragsaussichten gut, die diesjährige Weizenernte sollte mehr als zufriedenstellend ausfallen, mit Ausnahme von der Dürre betroffenen iberischen Halbinsel. Auch in den wichtigsten US-Anbaugebieten mindern die prognostizierten Niederschläge die Besorgnis um die Erträge.

Für etwas Unterstützung sorgte zu Beginn der laufenden Handelswoche die Anschuldigung der Ukraine gegen Russland, den Hafen Pivdennyi von einer Vereinbarung über sichere Getreideexporte aus dem Schwarzen Meer auszuschließen. Dies führte zu einer Verunsicherung über den Status des Getreideabkommens.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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