Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Konkurrenz zu osteuropäischer Ware groß

01.12.2022 (AMI) – Zurzeit sind am Weltmarkt viele Ausschreibungen mit hohen Exportvolumina zu finden, doch zumeist kann russischer Weizen das Geschäft machen.

Am 30.11.2022 schlossen die Weizenkurse an der Börse in Paris bei rund 326,50 EUR/t und damit lediglich 0,75 EUR/t unter Vorwochenlinie. Auch die Maisnotierungen können das Niveau der vorangegangenen Woche nicht halten und schlossen bei rund 300,50 EUR/t. Auf Wochensicht ist das ein Minus von 3,50 EUR/t. Zwischenzeitlich fielen die Kurse mit 299,50 EUR/t sogar auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juli 22.

Weiterhin für Druck sorgt insbesondere der preisgünstigere Weizen aus Osteuropa verglichen mit der EU-Ware. Zum einen fuhr Russland eine Rekordernte an Weizen ein, zum anderen laufen die ukrainischen Ausfuhren von Getreide und Ölsaaten über die sichere Handelspassage über das Schwarze Meer stetig weiter, zumindest, wie in dem Abkommen vereinbart, für die nächsten 120 Tage. Die Besorgnis bezüglich eines knapperen Angebotes rücken derzeit bei den Marktteilnehmern in den Hintergrund. Dafür wachsen nun die Nachfragesorgen. Insbesondere für China wird ein geringeres Kaufinteresse befürchtet, da das Land zurzeit erneut eine Rekordanzahl an Coronainfektionen verzeichnet. Allerdings gehen Marktteilnehmer dennoch davon aus, dass in den kommenden Wochen französischer Weizen nach China verschifft werden dürfte.

In Frankreich bleibt die Verladetätigkeit rege, zunächst sollen große Mengen nach Marokko und dann nach China verschifft werden. Die günstigeren Angebote aus Russland und der Ukraine haben hingegen die Aussichten für lebhafte Ausfuhren Deutschlands getrübt. Seit mehreren Wochen sind Ausschreibungen mit großem Getreidevolumen auf dem Markt, die allerdings mit osteuropäischem Weizen erfüllt werden, was die große Konkurrenz unterstreicht. Algerien, bedeutender Abnehmer europäischer Ware, hat jüngst eine Ausschreibung für Getreide zur Lieferung im Januar 23 veröffentlicht. Indes wird erwartet, dass der Großteil der Ausschreibung Pakistans von 500.000 t und der Türkei von 455.000 t mit Ware aus der Schwarzmeerregion gedeckt wird.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Terminkontrakte

Paris: Weizen Fronttermin auf 18-Monatshoch

22.06.2017 (AMI) – Trockenheit in Europa und feste Weizenkurse in Chicago ließen die Weizennotierungen in Paris kräftig steigen.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Aktionspreise

Verliert Schweinefleisch an Bedeutung?

22.06.2017 (AMI) – Obwohl der Handel mit Grillfleisch vom Schwein in den Wochen vor Pfingsten einen saisonüblichen Höhepunkt erreichte, wurden die Erwartungen der Marktbeteiligten häufig nicht erfüllt. Die Nachfrage nach Schweinefleisch schwächelt und auch der Anteil der Aktionen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) geht zurück. Zwar kommt den Aktionen im LEH weiter eine große Bedeutung zu, dennoch rücken auch hier zunehmend Rind und Geflügel in den Vordergrund.   Mehr

Deutschland | Zucker | Marktversorgung

Selbstversorgungsgrad bei Zucker steigt wieder

22.06.2017 (AMI) – Große Anfangsbestände an Zucker zu Beginn des Wirtschaftsjahres 2015/16 zwangen zur Produktionsdrosselung. Künftig dürften Herstellung und Selbstversorgunggrad in Deutschland jedoch wieder anziehen, entfesselt durch das Auslaufen der Zuckerquote im September 2017.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Anlieferung

Milchspitze in diesem Jahr eher ein Plateau

22.06.2017 (AMI) – Das Milchaufkommen in Deutschland hat sich Anfang Juni anhaltend auf hohem Niveau bewegt. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr verkürzte sich dadurch auf den niedrigsten Stand seit August 2016.   Mehr

Deutschland | Schrote | Marktversorgung

Sojaschrotkäufer warten auf weitere Preisnachlässe

21.06.2017 (AMI) – Am Sojaschrotmarkt stehen die Zeichen unverändert auf Preisrückgang – das lässt die Käufer abwarten.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis bleibt stabil bei 1,81 EUR/kg

21.06.2017 (AMI) – Regional berichten befragte Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaften von einem leicht rückläufigen Aufkommen an Schlachtschweinen. Teils passt das Aufkommen zur Nachfrage der Schlachtereien, teils könnten aber auch problemlos mehr Schweine verkauft werden.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

AMI schätzt Erzeugerpreis für Milch im Juni auf 34,0 Ct/kg

21.06.2017 (AMI) – Informationen zu den Milcherzeugerpreisen stehen normalerweise erst mit großer zeitlicher Verzögerung zur Verfügung. Mit dem neuen AMI Markt aktuell Preisprognose Rohmilch schließt die AMI diese Lücke.   Mehr

Europa | Getreide | Ernte

Vegetationsbedingungen für Getreide verbessert

20.06.2017 (AMI) – Mit 45,8 Mio. t taxiert der Deutsche Raiffeisenverband DRV die diesjährige Getreideernte in Deutschland aktuell rund 400.000 t höher als im Vormonat. Auslöser für das Plus waren die Regenfälle in der ersten Junihälfte.   Mehr

Welt | Getreide | Import

Ägypten mit erneutem Tender

14.06.2017 (AMI) – Ägypten ordert ungewöhnlich viel Weizen während der sonst üblichen Pause im April/Juni.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis unverändert bei 1,81 EUR/kg

14.06.2017 (AMI) – Im Handel mit Schlachtschweinen halten sich Angebot und Nachfrage nach schlachtreifen Tieren die Waage. Ein ausgeglichener Markt und eine reibungslose Vermarktung der zur Verfügung stehenden Mengen führen zu unveränderten Schweinepreisen.   Mehr