Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Getreidekurse drehen ins Plus

24.03.2022 (AMI) – Eine rege Nachfrage nach Getreide aus den USA ist Hauptauslöser der steigenden Kurse. Zusätzlich stützen Ernteschwierigkeiten in Südamerika die Maiskurse.

Die vergangenen Handelstage waren von deutlichen Kursschwankungen geprägt. Am 23.03.2022 schlossen die Weizenkurse an der Börse in Chicago dennoch bei umgerechnet knapp 370 EUR/t und legen damit auf Wochensicht um gut 12 EUR/t zu.

Die Aussicht auf einen langfortdauernden Krieg zwischen Russland und der Ukraine lässt die Besorgnis über lange Versorgungsunterbrechungen aus der Schwarzmeerregion wachsen, denn die ukrainischen Häfen sind weiterhin geschlossen. Das Kriegsgeschehen könnte dazu führen, dass im laufenden Wirtschaftsjahr 11 Mio. t Weizenexporte und 12 Mio. t Maisexporte aus der Schwarzmeerregion fehlen, so Strategie Grains. Indes verbesserten zu Beginn der Woche prognostizierte Regenfälle die Vegetationsbedingungen in den Anbaugebieten der USA und lindern die Sorgen um dürrebedingte Ertragsschäden, das setzte die Kurse unter Druck.

Die Maiskurse verzeichneten ebenfalls ein Plus zum Vorwochenniveau. Mit umgerechnet gut 271 EUR/t liegen sie 10 EUR/t über Vorwochenlinie. Hauptauslöser des Kursanstiegs sind die lebhaften US-Exporte. Zum einen lenken Ernteschwierigkeiten in Südamerika die Nachfrage in die USA. Zum anderen bleibt auch am Maismarkt der Russland-Ukraine-Konflikt marktbestimmend. Bedingt durch die ukrainischen Exportstopps bzw. stark eingeschränkten Exporte müssen sich die Käufer am Weltmarkt nach Alternativen umschauen und da stehen die USA ganz vorne. Die US-Maisexporte beliefen sich in der 10. KW auf gut 2 Mio. t, was über den Erwartungen lag. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass sich das hohe Kursniveau zunächst einpendeln wird, bis etwas Klarheit bezüglich der Beeinträchtigungen durch den Krieg geben wird.


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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness

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