Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Getreidekurse drehen ins Plus

07.04.2022 (AMI) – Ungewissheit über Dauer und Wirkung des Ukraine-Krieges sind weiterhin kurswirksam und sorgten zuletzt für Befestigung.

An der Börse in Chicago schlossen am 06.04.2022 die Weizenkurse bei umgerechnet gut 349 EUR/t und verzeichnen somit gegenüber der Vorwoche ein Plus von 10 EUR/t. Der Russland-Ukraine-Konflikt löst erneut Versorgungsängste bei den Marktteilnehmern aus. Die Ausfuhrstopps aus der Schwarzmeerregion aufgrund des Kriegsgeschehen begrenzen das weltweite Angebot. Laut ukrainischem Wirtschaftsministerium schrumpften die Getreideexporte im März 2022 auf ein Viertel der Vormonatsmenge, andere sprechen von nur noch 10 %. Da die Häfen geschlossen sind, wird das Getreide umständlich und zudem deutlich kostenintensiver über die Schiene transportiert.

Die Weizenernte 2022 der Ukraine wird aufgrund der andauernden Kampfhandlungen, der mangelnden Betriebsmittel und der fehlenden Arbeitskräfte von UkrAgroConsult auf vage 20 Mio. t prognostiziert. Das treibt auch die Weltmarktkurse, genauso wie die ungünstigen Witterungsbedingungen in den USA. Demgegenüber führte die geringe Nachfrage nach US-Weizen zu Kursdruck.

Auch die Maisnotierungen verzeichnen ein Wochenplus, mit umgerechnet knapp 273 EUR/t liegen diese 11 EUR/t über Vorwochenlinie. Das globale Angebot verknappt sich bedingt durch die fortdauernden Ausfuhrstopps aus der Schwarzmeerregion weiter. UkrAgroConsult schätzt die ukrainische Maiserzeugung für 2022/23 auf lediglich 19 Mio. t. Die gesamte Getreideerzeugung wird 2022 voraussichtlich zurückgehen, der Zugang zu Kraftstoff, Saatgut und Düngemitteln wurde aufgrund Russlands Invasion erheblich eingeschränkt. Zudem wird 2022 laut US-Landwirtschaftsministerium in den USA 4 % weniger Mais angebaut und das, obwohl die Nachfrage äußerst lebhaft ist. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Farmer aufgrund der hohen Düngemittelkosten die Maisaussaat verringern. Für kurzzeitigen Kursverlust sorgten die rückläufigen Rohölnotierungen, denn Mais dient als Rohstoff zur Ethanol-Produktion, was die Nachfrage nach dem Kraftstoff verringert.


Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise legen zum Jahresbeginn weiter zu

01.03.2017 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Milch sind mit einem Plus in das neue Jahr gestartet. Im Bundesmittel wurden nach vorläufigen Berechnungen der AMI im Januar rund 32,6 Ct/kg ausgezahlt.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Preise

Agrarpreise: Schweine bremsen – Rohmilch legt leicht zu

27.02.2017 (AMI) – Der Aufschwung der Agrarpreise hat zum Jahresbeginn in Deutschland an Fahrt verloren. Entscheidend für den schwächeren Aufwärtstrend im Januar und Februar war der Preisrückgang bei Schlachtschweinen.   Mehr

Europa | Raps | Erzeugung

Raps hat Winter gut überstanden

27.02.2017 (AMI) –Nach Ende des Winters zeigen sich nur sehr regional Auswinterungsschäden in Europas Rapsfeldbeständen. Ein größeres Problem in Europa ist das derzeitige Niederschlagsdefizit. Hiervon betroffen sind große Teile Süddeutschlands, Tschechiens und auch die baltischen Staaten. Sollten die trockenen Bedingungen anhalten, wird es zu Vegetationsbeginn kritisch, aber noch stellt der aktuelle Wasserhaushalt kein Problem dar, so das Prognoseamt der EU-Kommission.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Kursrückgang gestoppt

23.02.2017 (AMI) – Weizen und Mais tendieren wieder fest, schwacher Euro hilft, aber auch der lebhafte EU-Export, der dennoch deutlich hinter Vorjahr zurückbleibt.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Handel

Globaler Handel mit Milchprodukten 2016 leicht belebt

23.02.2017 (AMI) – Die internationale Nachfrage nach Milchprodukten hat sich 2016 stabilisiert. Im abgelaufenen Kalenderjahr wurden in der Summe wieder etwas mehr Milchprodukte am Weltmarkt nachgefragt. Zuvor hatte der Handel im Jahr 2015 durch die schwächeren Importe Chinas und Russlands sowie zahlreicher erdölexportierender Länder stagniert. Im vergangenen Jahr haben die Handelsaktivitäten wieder leicht zugenommen, allerdings ausgehend von den sehr niedrigen Niveaus, die 2015 zu verzeichnen waren. Dazu trugen auch die wieder leicht erholten Preise für Erdöl bei.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Uneinheitliche Entwicklungen am Milchmarkt

23.02.2017 (AMI) – In der ersten Februarhälfte ist die Milchanlieferung in Deutschland weiter gestiegen, jedoch in deutlich geringerem Umfang als in den Wochen zuvor.   Mehr

Deutschland | Raps | Marktversorgung

80 % der Ernte schon im Dezember verkauft gewesen

22.02.2017 (AMI) – Rapspreise geben im Zuge rückläufiger Terminkurse nach, Ölmühlen wollen Prämie aufgrund unbefriedigender Margen nicht aufstocken, Verkäufe aus der Landwirtschaft sind sehr gering.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis unverändert bei 1,52 EUR/kg

22.02.2017 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Preise

Ferkelpreise stabilisieren sich

20.02.2017 (AMI) – Ferkel werden im Vergleich mit der Vorwoche zu unveränderten Preisen gehandelt. Dabei werden Ferkel in geringen bis durchschnittlichen Mengen angeboten. Die Nachfrage wird von Marktbeteiligten als mittel bis rege eingestuft.   Mehr

Welt | Schweine | Export

Wachstumsmarkt China – Eine Chance für deutsche Exporteure

16.02.2017 (AMI) – In den vergangenen Jahren hat sich China mehr und mehr zu einem der wichtigsten Importländer für deutsches und europäisches Schweinefleisch entwickelt. Alleine im Jahr 2016 führte das Land der Mitte mehr als 2,9 Mio. t Schweinefleisch (inkl. Nebenprodukte) ein, rund 560.000 t davon stammten aus der Bundesrepublik.   Mehr