Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Brasilianische Ernteprognose belastet Sojakurse

17.01.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse geben nach. Weniger deutlich als erwartet senkte das USDA in der vergangenen Woche die Prognose für die brasilianische Sojabohnenernte. Zudem rechnen Marktteilnehmer mit einer nachlassenden Nachfrage aus China, nachdem dort die Schweinebestände deutlich gesunken sind.

Nach einer verkürzten Woche an der Börse in Chicago, am 15.01 war aufgrund des Martin-Luther-King-Jr.-Feiertag das Parkett geschlossen, haben die Sojakurse nachgegeben. Wobei das zwischenzeitliche Auslaufen des Januar Kontrakts dabei zu berücksichtigen ist. Der neue Fronttermin März 2024 schloss am 16.01.2024 bei umgerechnet 414,35 EUR/t, was einem Minus von 4,90 EUR/t entspricht. Der Januar Termin hatte zuletzt am 12.01.2024 bei 404,86 EUR/t gelegen.

Ausschlaggebend für die Abwärtsbewegung waren die jüngsten Berichte des USDA. Diese prognostiziert die brasilianische Sojabohnenernte 2024 auf 157 Mio. t, damit senkte die US-Behörde zwar die Vormonatsprognose um 4,0 Mio. t, liegt damit aber immer noch über der jüngsten Conab-Prognose, welche die Ernte auf 155,3 Mio. t taxiert. Die Prognose der US-Behörde stieß dabei auf Kritik, da die meisten Marktteilnehmer von deutlicheren Einbußen ausgegangen waren, nachdem Hitze und Trockenheit die Anbaugebiete im Oktober und November 2024 heimgesucht hatten. Andere Prognose sind da schon deutlich pessimistischer. So schätzt der brasilianischen Erzeugerverband Aprosoja Brasil, dass die Ernte sich auf nur 135 Mio. t belaufen könnte.

Des Weiteren erwarten die Marktakteure eine sich abschwächenden Nachfrage seitens Chinas, nachdem dort die Schweinebestände nach Rekordschlachtungen deutlich zurückgegangen sein dürften.

Begrenzt wurden die Verluste durch die jüngsten technischen Käufe, welche durch das zuvor sehr niedrige Kursniveau ausgelöst wurden. Des weiter stützten die jüngsten Verarbeitungsdaten des US-Verbands der Ölsaatenverarbeiter. Demnach stieg die Sojaverarbeitung der US-Ölmühlen im Dezember 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 10 % an.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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