Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktversorgung

Weniger Schweine gehalten

10.07.2018 (AMI) – Nachdem sich der bundesweite Schweinebestand im vergangenen Jahr stabil entwickelte und zeitweise sogar leicht zunahm, werden aktuell wieder etwas weniger Tiere gehalten.

Mit 26,9 Mio. erfassten Schweinen wurde das Vorjahresergebnis um 1,1 % unterschritten. Auch die Zahl der Sauen nahm einmal mehr überproportional stark ab. Dabei sind für fast alle Bundesländer rückläufige Bestände zu verzeichnen. Unter den veredelungsstarken Bundesländern konnte einzig Niedersachen seine Tierzahlen gegenüber dem Vorjahr ausbauen.

Starker Strukturwandel der Sauenhalter

Zugleich nahm auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe weiter ab und lag mit 22.900 knapp 4 % unter dem Vorjahr. Auch hier fällt der Rückgang bei den Sauen überproportional deutlich aus. Mit inzwischen gerade einmal noch 8.100 Unternehmen ging die Zahl der Züchter einmal mehr um fast 5 % im Vorjahresvergleich zurück. Allein innerhalb der vergangenen 2 Jahre gaben 900 Sauenhalter oder 10 % die Produktion auf. Die Gründe: Wirtschaftliche Engpässe forciert durch immer anspruchsvollere Vorschriften im Umwelt- und Tierschutzbereich gekoppelt mit Planungsunsicherheit. Im Bereich der Mastschweine lag das Minus bei 7 %. Aufgrund der stärkeren Rückgänge in der Sauenhaltung sind auch im Bereich der Mastschweine weniger Tiere zu erwarten.

Ferkelerzeuger in der Verlustzone

Die wirtschaftlich schwierige Lage für Sauenhalter setzte sich auch in der 1. Hälfte des laufenden Jahres fort. Unternehmen mit durchschnittlichen biologischen Leistungen und einer mittleren Kostenstruktur ist es seit September 2017 sehr schwer möglich, ein Einkommen aus der Ferkelerzeugung zu erwirtschaften. Verdienstmöglichkeiten bestehen nur für Betriebe mit sehr niedrigen Kosten z. B. mit abgeschriebenen Stallgebäuden oder sehr guten biologischen Leistungen. Nach der Modellrechnung der Agrarmarkt Informationsgesellschaft-GmbH haben Ferkelerzeuger in der 1. Jahreshälfte dieses Jahres Verluste von rund 5 EUR/Ferkel zu verkraften. Gegenüber dem Vorjahr sind die Ferkelerlöse um gut 16 EUR oder 23 % pro Tier gesunken.

Sie wollen mehr über die Wirtschaftlichkeit in der Mast und Ferkelerzeugung erfahren? Oder sie benötigen Informationen, wie sich die Rinderbestände entwickeln? Diese und viele weitere Daten zu den verschiedenen Schlacht- und Nutztiermärkten finden Sie im Markt aktuell Vieh und Fleisch. Oder besuchen Sie unser Markt Seminar Vieh und Fleisch am 06. November 2018 zum Thema „Gibt es neue Impulse für gesättigte Märkte?“. Erhalten Sie Einblicke in den Markt und diskutieren Sie mit Teilnehmern der gesamten Wertschöpfungskette.

Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Futtergetreide | Marktversorgung

Feste Preistendenz bei Futtergetreide hält an

10.03.2017 (AMI) – Die Abgabebereitschaft der Landwirtschaft sinkt von Woche zu Woche in der Hoffnung höhere Preise für die Restpartien der alten Ernte zu erzielen. Die stetige Nachfrage für den Export sowie die Futtermittel- und Veredelungsbetriebe kann aber bedient werden. Die Preise ziehen zwar weiter an, aber die Käufer sind ausreichend eingedeckt.   Mehr

Welt | Öle | Terminkontrakte

Malaysische Palmölproduktion 2017 bleibt zentrales Thema

09.03.2017 (AMI) – US-Biodieselpläne könnten wieder revidiert werden. Zusätzlich belasten Prognosen über eine steigende malaysische Palmölproduktion, die jedoch kleiner ausfällt als erwartet.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Angebot

Fettmarkt zunehmend vom Eiweißmarkt abgekoppelt

09.03.2017 (AMI) – Am Milchmarkt sind die Entwicklungen Anfang März weiterhin zweigeteilt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis steigt auf 1,57 EUR/kg

08.03.2017 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender fortgesetzt flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Eher im Gegenteil: Regional wird nach zusätzlichen Stückzahlen gefragt.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Erzeugerpreise

Knacken die Erzeugerpreise für Milch die 40 Cent-Marke?

08.03.2017 (AMI) – Das AMI Markt Seminar Milchwirtschaft beschäftigte sich am 7. März 2017 mit der aktuellen Situation und den Perspektiven am Milchmarkt. Dabei analysierten die AMI Marktexperten in ihren Vorträgen die Rohstoff- und Produktmärkte für konventionell und biologisch erzeugte Milch. Darüber hinaus wurde über die neuesten Trends bei der Verbrauchernachfrage berichtet.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Handel

Wirbelt die neue US-Regierung den globalen Fleischhandel durcheinander?

03.03.2017 (AMI) – Innerhalb kürzester Zeit hat der neue US-Präsident Trump viele Menschen weltweit verunsichert. Auch bei den Verantwortlichen in den Konzernspitzen wachsen Zweifel. Welche Auswirkungen können damit für den Fleischhandel Deutschlands und der EU sowie die Verschiebung der globalen Handelsströme verbunden sein?   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Getreidemarkt wieder fest

02.03.2017 (AMI) – Zum Wochenanfang verdarben Preisschwächen an den Terminmärkten für Getreide die Stimmung der Erzeuger. Inzwischen hat sich der Markt aber gefangen und die Preise im Tagesgeschäft behaupten sich gegenüber der Vorwoche gut.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Anlieferung

Milchmarkt weitgehend impulslos

02.03.2017 (AMI) – Die Milchanlieferung in Deutschland nimmt saisonal zu, im Zuge der milden Witterung war dies zuletzt stärker der Fall als in den Wochen zuvor.   Mehr

Deutschland | Schrote | Preise

Sojaschrotpreise geben entlang schwächerer US-Notierungen nach

01.03.2017 (AMI) – Bei ruhigem Handelsverlauf orientierten sich die Sojaschrotpreise in Deutschland vor allem an den Entwicklungen an der Chicagoer Börse. Hier gaben die Sojanotierungen im Wochenverlauf deutlich nach, belastet durch Rekordernteaussichten in Südamerika, und erzeugten Preisdruck.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis auf 1,54 EUR/kg erhöht

01.03.2017 (AMI) –Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Eher im Gegenteil: Regional wird nach zusätzlichen Stückzahlen gefragt.   Mehr