Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Terminmärkte: Maiskurse mit Minus

31.10.2024 (AMI) – Die Maiskurse geben im Zuge der flott voranschreitenden Ernte in den USA nach. Rege US-Exporte begrenzten die Verluste in Chicago, während in Paris die pessimistischen EU-Ertragsaussichten den Rückgang eindämmten.

Die Maiskurse in Chicago tendieren schwächer. Am 30.10.2024 schloss der Fronttermin Dezember 24 bei knapp 150 EUR/t und damit 3,40 EUR/t unter Vorwochenlinie.

Belastet wurden die Kurse vor allem durch das schnelle Voranschreiten der US-Ernte, die auch eine der größten in der Geschichte des Landes werden dürfte. So hatten US-Farmer zu Beginn 44. KW bereits 81% der Flächen geräumt. So schnell ging es zuletzt vor 12 Jahren voran. Das Ergebnis lag auch über dem 5-Jahresdurchschnitt von 64 %.

Die Verluste wurden durch die anhaltend lebhafte Nachfrage nach US-Partien auf dem Weltmarkt begrenzt. Insbesondere Mexiko orderte in den letzten Tagen wieder mehrfach. Auch Japan und Südkorea kauften US-Partien für Lieferungen in der laufenden Saison. Darüber hinaus bewerten die Marktteilnehmer den Vorstoß des kalifornischen Gouverneurs, die Beimischung von E15 in Kalifornien einzuführen. Bislang ist Kalifornien der einzige Bundesstaat, in dem kein E15 getankt wird, in den anderen Bundesstaaten ist die Beimischung bereits erlaubt. Eine Ausweitung des Mandats dürfte die Nachfrage nach Bioethanol aus Mais ankurbeln.

Kurse in Paris unter Druck

Im Zuge der rückläufigen Kurse in Chicago geriet auch die Notierung in Paris unter Druck. So schloss der Fronttermin November 24 mit einem Wochenminus von 6,50 auf 205,50 EUR/t. Auch der Folgetermin März 25 verzeichnete ein Minus. Er beendete den Handelstag am 30.10.2024 bei 209,75 EUR/t, ein Minus von 7 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche.

Gebremst wurde die Abwärtsbewegung nur durch kritische Erntebedingungen in der EU. Während in Italien und Teilen Westeuropas die Maisbestände unter zu starken Regenfällen litten, waren es in Südosteuropa, allen voran Bulgarien, Rumänien und Ungarn, Hitze und Trockenheit, die die Ertragserwartungen dezimierten. Der Prognosedienst der EU-Kommission, MARS, reduzierte seine Ertragsprognose gegenüber Vormonat um 3 % auf 66,6 dt/ha, was 9 % weniger als im langjährigen Mittel ist.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Pflanzenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Preise

Frankreich: EU-Binnennachfrage lässt Weizenvorräte schrumpfen

15.03.2018 (AMI) – FranceAgriMer hat in seinem Märzbericht die französischen Weichweizenexporte weiter nach unten korrigiert. Im Gegenzug wird eine rege Nachfrage innerhalb der EU-28 erwartet. Durch die schleppende Weizenvermarktung nimmt der Eigenverbrauch auf den Betrieben zu.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Ernte

EU-Ölsaatenernte könnte Rekordniveau erreichen

15.03.2018 (AMI) – Die Ölsaatenerzeugung 2018/19 in der EU-28 könnte nach ersten Prognosen der EU-Kommission über dem Vorjahr liegen. Besonders die Rapsernte wird höher geschätzt.   Mehr

Deutschland | Frühkartoffeln | Marktprognose

Russen müssen mehr Qualitätskartoffeln importieren

15.03.2018 (AMI) – Kartoffeln in guter Qualität sind in Russland knapp. Importe werden immer nötiger, wovon auch Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum profitieren. Der Preisanstieg im Inland kam jüngst zum Stillstand.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Magermilchpulverpreise unter Druck

14.03.2018 (AMI) – Der Markt für Magermilchpulver ist Mitte März nach wie vor von einem ausreichenden Angebot gekennzeichnet. Trotz leicht belebter Nachfrage gaben die Preise weiter nach.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis wieder gesunken

14.03.2018 (AMI) – Dem Preisdruck der Schlachtereien können sich die befragten Vertreter der an der Preisempfehlung beteiligten Erzeugergemeinschaften nicht entziehen. Oftmals konnten aufgrund von Hauspreiszahlungen und Kürzungen der Schlachtungen nicht alle Partien an schlachtreifen Schweinen zügig vermarktet werden.   Mehr

Deutschland | Kraftstoffe | Außenhandel

Biodieselexporte wachsen drittes Jahr in Folge

09.03.2018 (AMI) – Die deutschen Biodieselausfuhren 2017 übertreffen nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes das Vorjahresniveau deutlich. Auch die Einfuhren stiegen auf 6-Jahreshoch.   Mehr

Europa | Mischfutter | Erzeugung

Vereinigtes Königreich: Mischfutterproduktion gestiegen

08.03.2018 (AMI) – Der feuchte Herbst, höhere Milchpreise und steigende Schweinebestandszahlen haben die Produktion von Mischfutter angekurbelt und damit den Verbrauch von Getreide erhöht.   Mehr

Deutschland | Schweine | Aktionspreise

Werbeaktionen forcieren Nachfrage

08.03.2018 (AMI) – Befragungsergebnissen zufolge verliert der Preis an Bedeutung für den Kauf von Lebensmitteln. Demnach nehmen Aspekte wie Qualität, Ökologie, Tierwohl oder Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtigere Rolle im Entscheidungsprozess der Verbraucher ein.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung zum Jahresbeginn sehr stabil

08.03.2018 (AMI) – Zum Jahresanfang bewegte sich das Milchaufkommen in Deutschland auf hohem Niveau. Ein saisonaler Anstieg der Anlieferungsmengen, der üblicherweise zu dieser Zeit zu beobachten ist, fand jedoch bislang nicht statt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis sinkt deutlich

07.03.2018 (AMI) – Das zur Verfügung stehende Angebot fällt aktuell umfangreicher aus als zuvor. Zusätzlich hatte sich der Preisdruck durch Hauspreise von Seiten eines führenden Schlachtunternehmens bereits in der vergangenen Woche im Handel mit Schlachtschweinen stark erhöht. Andere Schlachtunternehmen reagierten mit gekürzten Stückzahlen bei der Abnahme.   Mehr