Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizen profitiert von Kältewelle in den USA

20.01.2022 (AMI) – Die Notierungen für Weizen können dank lebhafter Nachfrage und niedriger Temperaturen im Mittleren Westen der USA über Vorwochenniveau schließen. Mais profitiert ebenfalls von einer robusten Nachfrage, die Gewinne werden allerdings durch eine verbesserte Wetterlage in Südamerika begrenzt.

Die Weizenkurse an der Euronext in Paris wechseln erstmals wieder seit Mitte Dezember die Richtung. Am 19.01.2022 schlossen die Kurse bei 274,75 EUR/t und legen damit gegenüber Vorwoche um 3,50 EUR/t zu. Die lebhafte Nachfrage wirkt sich unterstützend aus, wie auch die kalten Witterungsbedingungen jenseits des Atlantiks, die den US-Weizen gefährden können. Auch die sich zuspitzende Lage zwischen Russland und der Ukraine treibt die Kurse, da sich die Spannungen auf den Welthandel auswirken und die Lieferungen aus der Schwarzmeerregion aufgrund dessen gestoppt werden könnten. Allerdings scheint Algerien erneut auf Weizen französischer Herkunft zu meiden. Marktteilnehmer vermuten, dass diese Entscheidung durch diplomatische Spannungen und weniger durch mangelnde Qualität zustande kam. Insgesamt bleibt der Weizen aber auf internationaler Bühne wettbewerbsfähig. In der vorangegangenen Handelswoche tendierten die Kurse etwas schwächer, was auf den neuesten Prognosen des Internationalen Getreiderates IGC zurückzuführen war. Dieser hob seine Schätzung für die weltweite Weizenerzeugung um 4 Mio. t an.

Hingegen können die Notierungen für Mais nur knapp über Vorwochenniveau schließen. Am 19.01.2022 lagen diese bei 245 EUR/t und liegen damit lediglich 2 EUR/t darüber. Einerseits kann die lebhafte Nachfrage die Kurse etwas nach oben ziehen. Chinas Importe im Jahr 2021 sind mit 28,35 Mio. t gegenüber 11,3 Mio. t im Vorjahr äußerst stark. Andererseits belastet das Wetter in Südamerika die Notierungen. Die heißen und trockenen Bedingungen scheinen beendet zu sein, die starken Niederschläge in Argentinien werden wohl auch in den nächsten Tagen anhalten. Indes wird der Kontrast in Brasilien immer größer. Im Norden beginnt die Ernte, die allerdings durch Regenfälle behindert wird, im Süden sind die Anbaugebiete weiterhin von Wassermangel betroffen.


Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

Weltmarktpreise mit leichtem Plus

11.04.2024 (AMI) – Beim ersten GlobalDairyTrade-Tender des Monats April zogen die Preise in Neuseeland überwiegend an.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Buttermärkte zeigen sich uneinheitlich

11.04.2024 (AMI) – Die Nachfrage nach abgepackter Butter war je nach Absatzkanal unterschiedlich bei stabilen Preisen. Bei Blockbutter zeigte sich dagegen erneut eine leichte Belebung, dies führte zu steigenden Preisen.   Mehr

Deutschland | Eier | Marktversorgung

Selbstversorgungsgrad bei Eiern in Deutschland gesunken

11.04.2024 (AMI/MEG) – Die deutsche Eierproduktion sank im vergangenen Jahr um gut 1 % unter das Vorjahresniveau. Die Importe von Konsumeiern bezifferten sich 2023 auf 7,65 Mrd. Eier, das waren 6,2 % mehr als 2022.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel

11.04.2024 (AMI) – Teils qualitativ und quantitativ schlechte Ernten, der Krieg in der Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten mit Beeinträchtigungen der Schifffahrtswege beeinflussten die Getreide- und Ölsaatenmärkte. In der Saison 2023/24 überwogen bisher die schlechten Nachrichten. Die Warenströme haben sich verändert mit viel Bewegung an den Märkten. Die Preise gingen auf Talfahrt und stecken im Keller fest. Es ist eine turbulente Zeit für die Branche.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Weiterhin keine Preisänderung beim Schlachtschweinepreis

10.04.2024 (AMI) – Die Überhänge nach den Ostertagen sind mittlerweile größtenteils verarbeitet. Die als durchschnittlich eingestuften Angebotsmengen werden als passend für die stetige Nachfrage eingestuft.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Konkurrenz belastet US-Sojakurse

10.04.2024 (AMI) – Der Wettbewerb am globalen Sojamarkt übt Druck auf die US-Notierung aus. Besonders die USA, Brasilien und Argentinien buhlen um die schwächelnde Nachfrage am Weltmarkt.   Mehr

Europa | Schweine | Export

Dänemark verringert seine Exporte von Schweinefleisch stark

10.04.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 führte Dänemark deutlich weniger Schweinefleisch aus. Im Vergleich mit dem Vorjahr reduzierten sich die Mengen insgesamt um ein Fünftel. Trotz der bereits 2022 starken Rückgänge der Lieferungen nach China wurden diese mit einem Minus von 44 % massiv weiter verkleinert.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise: Zuwächse schwächen sich ab

05.04.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Rohmilch sind im Februar nochmals leicht gestiegen, wenn auch in geringerem Umfang als zuvor. Damit profitierten sie von den stabilen Tendenzen an den Märkten für Milch- und Molkereiprodukte zu Jahresbeginn.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

Uneinheitliche Exporte zum Jahresstart

04.04.2024 (AMI) – Im Januar 2024 kam es bei den Exporten von Milchprodukten aus der EU-27 in Drittländer zu Verschiebungen.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizen und Mais gewinnen

04.04.2024 (AMI) – Die US-Mais- und Weizenkurse legten in den vergangenen Handelstagen etwas zu. Besonders die Aussicht auf ein etwas kleineres Maisareal unterstützte die Kurse.   Mehr