Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse fester

12.05.2022 (AMI) – Ungünstige Witterungsbedingungen in Westeuropa wirken kurstreibend, denn die weltweiten Versorgungsängste wachsen. Eine rege Nachfrage sorgt für zusätzlichen Aufwind.

Die Weizenkurse in Paris konnten sich in den vergangenen Handelstagen berappeln. Am 11.05.22 schlossen die Notierungen bei rund 403 EUR/t. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Anstieg von rund 13 EUR/t. Auch der Fronttermin für Mais gewinnt gegenüber Vorwoche und liegt mit jüngst 386 rund 14 EUR/t über Vorwochenlinie.

Die Witterungsbedingungen in wichtigen Anbauländern in Westeuropa verschlechtern sich. Laut FranceAgriMer sind Regenfälle dringend notwendig, um die Schäden an den Getreidekulturen zu verhindern. Jedoch wächst die Besorgnis über die sich entwickelnde Dürre in Frankreich, dem größten Getreideproduzenten der EU, und auch in Deutschland. Das schürt die Versorgungsängste erneut, auch aufgrund der reduzierten Ernteschätzung in Indien. Gleichzeitig beeinträchtigt das anhaltende Kriegsgeschehen in der Schwarzmeerregion die Ausfuhren der Ukraine stark. In der Ukraine liegen noch etwa 25 Mio. t Getreide, das aufgrund der zerstörten Infrastruktur nicht exportiert werden kann. So befürchten Marktteilnehmer, dass der Weltmarkt nicht in der Lage sein wird, diese Versorgungslücken schließen zu können. Analysten rechnen weiterhin mit dem hohen Kursniveau, solange der Russland-Ukraine-Konflikt anhält und die Aussicht auf die kommende Ernte ungewiss ist. Für zusätzlichen Aufwind sorgte eine rege Nachfrage. Insbesondere Algerien, einer der wichtigsten Importeure von europäischem Getreide, ist auf der Suche.

Für kurzweiligen Kursrückgang sorgten Anfang der 19. KW rückläufige Getreidekurse an der CBoT in Chicago, die die Kurse an der Börse in Paris nach unten zogen. Zuletzt richteten die Marktteilnehmer ihre Aufmerksamkeit auf den bevorstehenden Bericht des USDA, welches die erste Schätzung für Angebot und Nachfrage für die kommende Saison abgibt. Währenddessen hob das Landwirtschaftsministerium in Frankreich seine Prognose für die diesjährige Weichweizenanbaufläche leicht an, diese liegt aber voraussichtlich dennoch 4 % unter dem Vorjahresniveau.


Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Eier | Marktversorgung

Selbstversorgungsgrad bei Eiern in Deutschland gesunken

11.04.2024 (AMI/MEG) – Die deutsche Eierproduktion sank im vergangenen Jahr um gut 1 % unter das Vorjahresniveau. Die Importe von Konsumeiern bezifferten sich 2023 auf 7,65 Mrd. Eier, das waren 6,2 % mehr als 2022.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel

11.04.2024 (AMI) – Teils qualitativ und quantitativ schlechte Ernten, der Krieg in der Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten mit Beeinträchtigungen der Schifffahrtswege beeinflussten die Getreide- und Ölsaatenmärkte. In der Saison 2023/24 überwogen bisher die schlechten Nachrichten. Die Warenströme haben sich verändert mit viel Bewegung an den Märkten. Die Preise gingen auf Talfahrt und stecken im Keller fest. Es ist eine turbulente Zeit für die Branche.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Weiterhin keine Preisänderung beim Schlachtschweinepreis

10.04.2024 (AMI) – Die Überhänge nach den Ostertagen sind mittlerweile größtenteils verarbeitet. Die als durchschnittlich eingestuften Angebotsmengen werden als passend für die stetige Nachfrage eingestuft.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Konkurrenz belastet US-Sojakurse

10.04.2024 (AMI) – Der Wettbewerb am globalen Sojamarkt übt Druck auf die US-Notierung aus. Besonders die USA, Brasilien und Argentinien buhlen um die schwächelnde Nachfrage am Weltmarkt.   Mehr

Europa | Schweine | Export

Dänemark verringert seine Exporte von Schweinefleisch stark

10.04.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 führte Dänemark deutlich weniger Schweinefleisch aus. Im Vergleich mit dem Vorjahr reduzierten sich die Mengen insgesamt um ein Fünftel. Trotz der bereits 2022 starken Rückgänge der Lieferungen nach China wurden diese mit einem Minus von 44 % massiv weiter verkleinert.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise: Zuwächse schwächen sich ab

05.04.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Rohmilch sind im Februar nochmals leicht gestiegen, wenn auch in geringerem Umfang als zuvor. Damit profitierten sie von den stabilen Tendenzen an den Märkten für Milch- und Molkereiprodukte zu Jahresbeginn.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

Uneinheitliche Exporte zum Jahresstart

04.04.2024 (AMI) – Im Januar 2024 kam es bei den Exporten von Milchprodukten aus der EU-27 in Drittländer zu Verschiebungen.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizen und Mais gewinnen

04.04.2024 (AMI) – Die US-Mais- und Weizenkurse legten in den vergangenen Handelstagen etwas zu. Besonders die Aussicht auf ein etwas kleineres Maisareal unterstützte die Kurse.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp über Vormonat

04.04.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im März leicht um 0,5 % gestiegen. Mit 131,1 Punkten liegt der Index aber rund 11 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide im März nach, während die Forderungen für Schlachtschweine und -kühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchmengen übersteigen Vorjahresniveau

04.04.2024 (AMI) – Zu Beginn der zweiten Märzhälfte entwickelte sich die Milchanlieferung weiterhin saisonal steigend und überschritt dabei die zweite Woche in Folge die Vorjahreslinie.   Mehr