Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse über Vorwoche

21.02.2024 (AMI) – Die Notierungen profitieren von den steigenden Rohölkursen. Der feste Eurokurs sowie die steigende Konkurrenz aus Südamerika begrenzen den Anstieg.

An der Euronext können die Rapsnotierungen auf Wochensicht zulegen. Am 20.02.2024 schloss der Fronttermin Mai 24 bei 426,25 EUR/t und übertrifft das Vorwochenniveau damit um immerhin 1,25 EUR/t. Hierbei waren allerdings Tagesschwankungen von -3 bis +6 EUR/t die Regel. Der Kontrakt ex Ernte 24 schloss hingegen mit jüngst 423,75 EUR/t lediglich 0,50 EUR/t über Vorwoche.

Für Aufwind sorgten in den vorigen Tagen vor allem die festen Rohölnotierungen, diese verzeichneten Tagesgewinne von bis zu 1,81 %. Dabei bleiben die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten treibender Faktor. Mögliche Lieferausfälle aufgrund des Kriegsgeschehens schüren die Angebotssorgen. Bei festen Rohölkursen wird der Rohstoff Raps für Biodiesel attraktiver, was das Kaufinteresse aus dem Sektor ankurbelt.

Auf der anderen Seite steigt die Ölsaatenkonkurrenz am Weltmarkt. Die laufende Sojaernte in Südamerika vergrößert das globale Angebot zunehmend. In Brasilien läuft die Ernte bereits, in Argentinien steht diese kurz bevor. In den argentinischen Anbaugebieten haben sich die Witterungsbedingungen seit einigen Tagen deutlich verbessert, was die Sorgen über Ertragseinbußen schmälerte. Der Importraps sorgt für weiteren Druck auf die EU-Kurse. Die EU importierte im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf bis zum 13.02.2024 rund 3,54 Mio. t Raps. Die mit Abstand größte Menge stammt dabei aus der Ukraine mit 2,35 Mio. t. Auch aus Australien kommt mit 768.064 t eine größere Menge. Gegenüber dem Rekordvorjahr mit einem Importvolumen von 5,17 Mio. t ist das zwar ein deutlicher Rückgang, als der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist, aber gegenüber der Saison 2021/22 wiederum ein Anstieg um mehr als 240.000 t.

Der seit dem 14.02.2024 wieder feste Eurokurs begrenzt den Kursanstieg zusätzlich. So wird der EU-Raps für Abnehmer aus anderen Währungsländern teurer, was das Kaufinteresse in Richtung alternativen Ölsaaten lenkt.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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