Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Gebote für Weizen ex Ernte zurückgenommen

08.06.2017 (AMI) – Sporadische Geschäfte mit alterntigen Partien kennzeichnen den Brotgetreidemarkt am Ende der Saison. Hinsichtlich der kommenden wird allerdings nicht viel getan – die Unsicherheit ist weiterhin groß, die Preisvorstellungen liegen weit auseinander.

Das Geschäft mit Brotgetreide läuft auf Sparflamme. Mischfutterhersteller nehmen stetig, Mühlen noch vereinzelt, alterntige Ware auf. Dabei haben sich die Großhandelspreise trotz der steigenden Notierungen in Paris kaum bewegt. Vereinzelt laufen höherwertige Partien in Süddeutschland Richtung Mühle und auch Brotroggen findet sporadisch Käufer, wenn er denn angeboten wird. Preisaufschläge erzielten die Landwirte für diese Restbestände aber nicht mehr. Viel Backweizen läuft aus dem Norden weiterhin Richtung westdeutsche Veredelungsregionen und auch polnische Käufer sind nach wie vor am deutschen Markt auf Suche. Für den Export wird keine Ware mehr zusätzlich benötigt. Die teils noch lebhaften Befrachtungen werden mit Kontraktware bedient und viele Läger werden jetzt geräumt. Gekauft wird für den direkten Bedarf, längerfristige Geschäft oder auch umfangreiche Kontrakte ex Ernte werden derzeit nicht mehr abgeschlossen.

Zum einen sehen sich die Verarbeiter keinem drängenden Bedarf gegenüber, zum anderen ist Getreide auf den späteren Lieferterminen auch kaum zu bekommen. Der Handel kann kaum etwas anbieten, weil er von den Erzeugern nichts bekommt. Außerdem ist die Preisfindung noch nicht abgeschlossen und die Marktparteien halten sich zurück, auch weil die die Angst vor Kalkulationsfehlern momentan besonders groß ist. Mit der Gerstenernte könnte, wenn das Wetter mitspielt, in den Frühgebieten Ende des Monats begonnen werden. Da kaum noch Ware der Ernte 2016 verfügbar ist, könnte es angesichts der sehr knappen Vorräte vielleicht noch spannend werden.

Sie möchten erfahren, wie sich indes der Futtergetreidemarkt entwickelt hat? Das und noch viel mehr erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der AMI Markt Woche Getreide/Ölsaaten oder über den Onlinedienst Markt aktuell Getreide. Besuchen Sie uns gleich im Shop und sichern Sie sich das für Sie passende Abonnement.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

IGC: Rapserzeugung 2024/25 verfehlt Vorjahresergebnis

02.04.2024 (AMI) – Im Zuge seines jüngsten monatlichen Berichts veröffentlicht der Internationale Getreiderat seine erste Schätzung zur globalen Versorgungsbilanz mit Raps im kommenden Wirtschaftsjahr.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Außenhandel

Deutsche Rapsimporte über Vorjahr

02.04.2024 (AMI) – Deutschland importierte in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte der Saison 2023/24 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 3,5 Mio. t Raps und damit so viel wie seit 2020 nicht mehr.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise 2023: Zweithöchstes Ergebnis

28.03.2024 (AMI) – Die Preise für konventionell erzeugte Milch sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Dennoch wurde ein Ergebnis jenseits der 40-Cent-Marke erzielt.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizen zwischenzeitlich auf 1-Monatshoch

28.03.2024 (AMI) – Meldungen aus der Schwarzmeerregion ließen die Kurse ein Zwischenhoch erreichen, das allerdings nicht gehalten werden konnte.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Einsetzende Stabilisierung an den Pulvermärkten

28.03.2024 (AMI) – Die Abwärtsbewegung, die in den vergangenen Wochen die Märkte für Milch- und Molkenpulver bestimmte, ist in der Osterwoche zum Stillstand gekommen. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität und Molkenpulver wurden etwas niedriger notiert, die Notierungen für Vollmilchpulver und Magermilchpulver in Futtermittelqualität scheinen ihren Boden gefunden zu haben.   Mehr

Deutschland | Schweine | Import

Deutschland führt wieder mehr Schweine ein

27.03.2024 (AMI) – In den vergangenen Jahren wurden immer weniger Schweine nach Deutschland importiert. Dieser Trend hat sich im Jahr 2023 gedreht und die Einfuhren von Schweinen in unser Land steigen nun wieder.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Marktversorgung

Globaler Anstieg der Erzeugung von Hähnchenfleisch erwartet

27.03.2024 (AMI) – Für das Jahr 2024 wird in der aktuellen Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums eine Erhöhung der weltweiten Erzeugung von Hähnchenfleisch prognostiziert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis bleibt unverändert

27.03.2024 (AMI) – In der aktuellen verkürzten Werkwoche wird die Lage im Handel in Bezug auf die Marktkräfte als relativ ausgewogen beschrieben. Die Nachfrage gestaltet sich etwas ruhiger, passt aber zum bestehenden Kaufinteresse.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Soja zwischenzeitlich auf 7-Wochenhoch

27.03.2024 (AMI) – Die Sojakurse profitierten von den ungünstigen Witterungsbedingungen in Argentinien, wo die Sojaernte kurz bevorsteht. Der extreme Wettbewerb zu brasilianischen Sojabohnen sowie die schwindend geringe Nachfrage Chinas begrenzen allerdings den Anstieg.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Preis für Käse bleibt stabil

22.03.2024 (AMI) – Schnittkäse wurde Mitte März weiter umfangreich abgerufen. Die Lagerbestände blieben weiter niedrig. Preislich gab es keine Anpassungen.   Mehr