Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenkurs rutscht weiter ab

29.02.2024 (AMI) – Die Weizenkurse tendieren unter dem Druck einer entspannten Versorgungslage sowie der großen Konkurrenz zu Schwarzmeergetreide die fünfte Woche in Folge schwächer. Die Maiskurse können hingegen ins Plus drehen.

An der Pariser Börse setzen die Weizenkurse die Abwärtsbewegung der vorangegangenen Wochen fort. Am 28.02.2024 schloss der Fronttermin bei 194,50 EUR/t und verfehlt das Vorwochenniveau damit um 9,25 EUR/t. Gleichzeitig fiel die Notierung jüngst auf den niedrigsten Stand seit Anfang Oktober 2020. Der Maiskurs kann hingegen auf Wochensicht ins Plus drehen. Der Kurs schloss am 28.02.2024 bei 175 EUR/t und liegt damit immerhin 1,75 EUR/t über Vorwoche. Zwischenzeitlich lag die Notierung aber mit 168,50 EUR/t auf dem niedrigsten Niveau seit Ende September 2020.

Für Kursdruck sorgen weiterhin zum einen die global üppige Versorgungslage mit Weizen, zum anderen die große Konkurrenz zu russischem und ukrainischem Getreide. Am Exportmarkt sind derzeit nur selten Käufer zu finden, Kaufangebote gibt es kaum. Wenn eine Ausschreibung veröffentlicht wird, wird diese meist mit russischem Getreide bedient. Die russischen Preise sind seit Wochen rückläufig und russische Ware oftmals von großen Importeuren präferiert, da kann EU-Weizen keineswegs mithalten. Zudem muss Russland noch große Mengen an Weizen bis zum Eintreffen der kommenden Ernte verkaufen, weswegen die Preise auch in den kommenden Wochen unter Druck stehen dürften.

Unterdessen haben die ukrainischen Getreideausfuhren über See wieder kräftig an Fahrt aufgenommen. Marktteilnehmer erwarten, dass die Ausfuhren im März über das Schwarze Meer wieder hohes Niveau erreichen werden, vorausgesetzt Russland duldet die selbstbestimmte Exportroute der Ukraine über See weiterhin.

Trotz alledem laufen derzeit in französischen Häfen Verladungen von Weizen in Richtung China und Marokko. Zudem kann Frankreich immer noch auf üppige Vorräte zurückgreifen, was die Kurse an der Pariser Börse unter Druck setzte. Die Aussicht auf eine kleinere Ernte im laufenden Kalenderjahr aufgrund einer durch Regenfälle unterbrochenen Aussaat konnte den Notierungen nur kurzzeitig etwas Aufwind verleihen.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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