Milchmarkt 2021– Strammer Start, aber wie geht es weiter?
Das Jahr 2021 startet in einem unsicheren und fragilen Marktumfeld. Dabei sind die alten Herausforderungen teils auch wieder die neuen: Die Folgen der Covid-19 Pandemie werden weiterhin Auswirkungen auf den Milchmarkt haben. Sei es durch Verschiebungen im Absatz, die zu ganz unterschiedlichen Betroffenheiten in der Branche führen, oder durch die nahezu weltweit zu beachtende Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Eine Entspannung stellt sich wahrscheinlich erst ein, wenn Impfstoffe in der Fläche zum Einsatz kommen. Vor diesem Hintergrund muss sich der Milchmarkt im Jahr 2021 behaupten und möglicherweise auf weitere Unwägbarkeiten gefasst sein.
Die Erzeugungsseite muss darüber hinaus den zunehmenden gesellschaftlichen Erwartungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Tierschutz und Tierwohl gerecht werden. Bei gleichzeitig verschärften Auflagen zum Umwelt- und Klimaschutz gilt es, Extremwetterereignisse sowie andere Produktionsrisiken zu meistern und dennoch im Wettbewerb zu bestehen. Das bedeutet einen Spagat zwischen Ökonomie, Gesellschaft und Politik.
Weniger Milch am Jahresbeginn
In den ersten Monaten von 2021 setzte das Milchaufkommen in Deutschland seinen gedämpften Verlauf unterhalb der Vorjahreslinie fort. Der saisonale Anstieg, der anfänglich nur unterdurchschnittlich ausgeprägt war, geriet im Zuge des Wintereinbruchs Anfang Februar ins Stocken. Neben den teils sibirischen Temperaturen, die die Leistung der Kühe gedrückt haben, beeinträchtigten Eis und Schnee regional die Milchabholung, wodurch die Mengen aus 2020 zunehmend unterschritten wurden. Auch nach der Erholung im Zuge des einsetzenden Frühlings erfassten die Molkereien anhaltend weniger Milch als ein Jahr zuvor.
Knappes Angebot und steigende Preise
Die Märkte für Milchprodukte zeigten sich bereits über den Jahreswechsel sehr stabil. Feiertags- und ferienbedingt verliefen die Geschäfte zunächst ruhiger, einen dämpfenden Effekt auf die Preise hatte dies jedoch nicht. Lediglich bei abgepackter Butter starteten die Kontrakte mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) auf reduziertem Niveau ins neue Jahr. Der private Konsum wurde durch den Lockdown stabilisiert, sodass hier die übliche Delle im Januar weniger ausgeprägt war als üblich. Die Produktmärkte waren im ersten Quartal in Folge des gedämpften Milchaufkommens zumeist von einer begrenzten Verfügbarkeit gekennzeichnet. Zudem waren kaum Bestände vorhanden. Die einsetzende Nachfragebelebung führte zunächst bei Milch- und Molkenpulver und leicht verzögert auch bei Blockbutter zu steigenden Preisen. Der Käsemarkt tendierte zunächst stabil, nachdem zuvor Unsicherheiten durch den Brexit und den Lockdown teils zu schwächeren Abschlüssen geführt hatten. Ab Mitte Februar zeigten sich aber auch hier festere Tendenzen.
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