Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen tendieren schwächer

06.04.2023 (AMI) – Günstige Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten kommen sowohl den Winterungen als auch der laufenden Maisaussaat zugute. In der Folge gaben sowohl die Mais- als auch die Weizenkurse nach.

Die Maisnotierungen an der CBoT gaben in der zurückliegenden Woche etwas nach. So verlor der Fronttermin in den zurückliegenden 5 Börsentagen rund 1,20 EUR/t und schloss am 05.04.2023 bei umgerechnet 234,91 EUR/t.

Belastet wurde die Notierung durch die Aussicht auf günstige Witterungsbedingungen im Mittleren Westen der USA, welche die kürzlich begonnen Maisausaat begünstigen dürften. Bisher haben US-Farmer auf rund 2 % der avisierten Fläche die Aussaat abgeschlossen, was dem 5-Jahresdurchschnitt entspricht. Begrenzt wurden die Verluste durch rege Importe. So meldete das USDA Verkäufe von rund 125.000 t Mais zur neuen Ernte an Abnehmer unbekannter Herkunft. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Lieferungen nach China gehen.

Indes könnte sich die brasilianische Maisernte auf über 131 Mio. t belaufen, rund 1 Mio. t mehr als zuvor prognostiziert. In der Folge stellt das Ministerium ein brasilianisches Exportpotenzial von rund 48 Mio. t in Aussicht.

Auch die Weizennotierung tendierten schwächer. Am 05.04.2023 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 229,04 EUR/t, ein Minus von rund 10 EUR/t gegenüber Vorwoche. Unter Druck gerieten die Notierungen angesichts der für die Winterung günstigen Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten. Für Gegenwind sorgte die Nachricht, dass weitere Getreidehändler planen ihre Aktivität in Russland einzustellen, wodurch die Sorge bezüglich des globalen Angebots wieder mehr in den Fokus der Marktteilnehmer rückte.

US-Maisfläche könnte Vorjahr deutlich übertreffen

Die Maisanbaufläche dürfte nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums um rund 4 % im Vergleich zum Vorjahr auf 37,2 Mio. ha ausgedehnt werden, was insbesondere auf eine Ausweitung des Areals in den Staaten Arizona und Idaho zurückzuführen ist. Iowa dürfte demnach mit rund 5,3 Mio. ha die wichtigste US-Anbauregion sein. Das Weizenareal dürfte hingegen mit 20,2 Mio. ha rund 9 % größer ausfallen als noch in der zurückliegenden Saison. Ausschlaggebend dürfte neben der rückläufigen Düngemittelkosten das hohe Preisniveau am Weltmarkt sein. In der Folge könnten die US-Farmer ihren Flächen deutlich ausweiten.

Mit rund 35,4 Mio. ha liegt die prognostizierte US-Sojabohnenfläche nur marginal über der vorangegangenen Saison. Marktteilnehmer hatten im Vorfeld eine deutlichere Ausweitung des Areals erwartet.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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