Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Abwärtstrend bei Milchpreisen gebremst

02.10.2023 (AMI) – Der Rückgang bei den Erzeugerpreisen für konventionelle Rohmilch ist im August nahezu zum Stillstand gekommen. Erste Lichtblicke haben sich zu Herbstbeginn an den Produktmärkten gezeigt.

Im August zahlten die Molkereien in Deutschland nach einer ersten Hochrechnung der AMI 40,5 Ct/kg für Milch aus konventioneller Erzeugung mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Das waren knapp 0,2 Ct weniger als im Monat zuvor. Damit zeichnet sich eine Bodenbildung bei den Milcherzeugerpreisen ab, nachdem die Milchviehhalter insbesondere im ersten Halbjahr erhebliche Einbußen zu verzeichnen hatten.

Ursache für den Rückgang in den ersten Monaten dieses Jahres war der massive Preisverfall an den Produktmärkten. Erst im Mai und Juni setzte auf der Verarbeitungsebene eine leichte Erholung ein, in deren Folge auch die Abnahmeraten bei den Erzeugerpreisen sukzessive schwächer wurden. Nach einer erneuten Delle über die Ferienzeit hat, mit deren Auslaufen, die Lage am Milchmarkt gedreht. Im Zuge einer sich belebenden Nachfrage stiegen auch die Preise für Verarbeitungsprodukte. Dies zeigte sich zuerst am Rohstoffmarkt im Handel mit Industrierahm und Magermilchkonzentrat, mit Beginn des Herbstes folgten die Preise für Industrieware. In den kommenden Monaten dürfte sich dies stabilisierend auf preisliche Entwicklung auf der Erzeugerebene auswirken.

Molkereiprodukte werden international gehandelt. Damit wirken sich Angebot und Nachfrage am Weltmarkt auch auf die Erzeugerpreise in Deutschland aus. Wie geht es also weiter mit der Milcherzeugung? In welche Richtung verschieben sich die Handelsströme? Und wohin geht die Milch aus Deutschland und Europa? Am 09. Oktober 2023 werden die AMI-Marktexperten Dr. Kerstin Keunecke und Denis Straet die aktuelle Situation analysieren und einen Ausblick auf die kommende Entwicklung geben. Nutzen Sie die Chance und melden sich noch heute für unser AMI Web-Seminar „Globale Milchströme in Bewegung - Wo steht Europa?“ an

Beitrag von Dr. Kerstin Keunecke
Marktexpertin Milch und Milchprodukte
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