Welt | Ölsaaten | Preisentwicklung Ölschrote

Chicago: Sojabohnen im Aufwind

13.03.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse bekommen Unterstützung von den nach unten korrigierten Prognosen zur brasilianischen Ernte. Begrenzt werden die Gewinne durch die schwindende Nachfrage. Die Kurse bleiben damit weiter dicht am 3-Jahrestief.

Die Sojabohnenkurse scheinen die Talsohle überwunden zu haben und drehten in den vergangen 5 Handelstagen an der Börse in Chicago ins Plus. Der Fronttermin März 24 schloss am 12.3.2024 bei umgerechnet 397,83 EUR/t, ein Plus auf Wochensicht von 11,51 EUR/t. Auch die Folgetermine legten um bis zu 14,00 EUR/t in der vergangenen Berichtswoche zu.

Zuletzt profitierten die Kurse von der deutlich nach unten korrigierter Schätzung der brasilianischen Statistiker von CONAB zur Sojaernte in Brasilien. Diese wird aktuell auf 146,9 Mio. t taxiert gegenüber 149,4 Mio. t in der vorigen Prognose. Das USDA beließ dagegen in ihrem jüngsten Bericht zum globalen Angebot und Nachfrage die Prognose zur brasilianischen Ernte mit 155 Mio. t nahe an der Vormonatsschätzung (-1 Mio. t). Indes waren am zurückliegenden Donnerstag knapp 55 % der brasilianischen Sojaflächen geräumt, sodass ab April/Mai mit den ersten Lieferungen aus der neuen Ernte gerechnet werden kann.

Auch wenn es jetzt zu einem kleinen Aufschwung kam, bewegen die Sojakurse sich weiterhin nahe dem 3-Jahrestief von rund 383 EUR/t, welches zwei Wochen zuvor erreicht worden war. Belastet werden die Kurse von der schwindenden Nachfrage sowie der Aussicht auf eine große Sojabohnenernte in Südamerika. Besonders die schwache Nachfrage aus China lastet auf den Kursen. So importierte der wichtigste Ölsaatenabnehmer im Januar und Februar 2024 knapp 13,04 Mio. t Sojabohnen, 8,8 % weniger als ein Jahr zuvor und die geringste Menge seit 5 Jahren.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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