Deutschland | Agrarwirtschaft | Markttrends

Das wirtschaftliche Umfeld bleibt schwierig

05.12.2024 (AMI) – Die Wirtschaft in Deutschland lahmt. Private Haushalte und Industrieunternehmen sind verunsichert hinsichtlich der weiteren konjunkturellen Entwicklung im Inland und halten sich als Nachfrager zurück. Die Agrarwirtschaft steht weiteren Herausforderungen gegenüber: Arbeitskräftemangel, Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln und Witterungsextreme sind nur einige Beispiele dafür. Wie sind die einzelnen Marktsektoren durch das Jahr gekommen?

Eigentlich sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht schlecht. Das Inflationsgespenst ist vertrieben worden, das Zinsniveau ist wieder auf dem Rückzug, und der Arbeitsmarkt erweist sich weiterhin als robust. Dank gestiegener Einkommen sind die Kaufkraftverluste aus den Vorjahren mittlerweile ausgeglichen. Dennoch ist die Sparquote gestiegen, viele Verbraucher sichern sich lieber ab, anstatt zu konsumieren. Gleichzeitig hat das verarbeitende Gewerbe im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Die Produktionsfaktoren Arbeit und Energie belasten auf der Kostenseite. Das führt dazu, dass die Wirtschaftsleistung in der exportorientierten Volkswirtschaft 2024 erneut sinkt.

Erholungsprozess bleibt bislang aus

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt wird nach Schätzung, sowohl der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose als auch des Sachverständigenrates, im Jahresdurchschnitt um 0,1 % sinken, nachdem es bereits im Jahr zuvor preisbereinigt um 0,3 % gesunken war. Der erhoffte Erholungsprozess ist bislang ausgeblieben. Dabei hat die Weltwirtschaft im Verlauf des Jahres an Dynamik gewonnen. Deutschland ist auch global gesehen in dieser Hinsicht aktuell ein Sorgenkind.

Milchpreise beflügeln Rohstoffindex

Die Erzeugerpreise für Agrarrohstoffe haben sich 2024 uneinheitlich entwickelt. Während die Preise für Getreide, insbesondere Braugerste oder Brotroggen, sowie für Schweine unter Druck standen, waren die Erlöse aus Raps, Schlachtrindern sowie Milch höher als im Vorjahr. Insbesondere am Milchmarkt kletterten die Preise. Treibende Kräfte waren feste Tendenzen für Rohmilch und Molkereiprodukte. So stiegen beispielsweise die Weltmarktpreise für Butter das ganze Jahr über kontinuierlich.

Märkte entwickeln sich unterschiedlich

Die Agrarmärkte sind vielfältig, und die Auswirkungen der schwierigen Rahmenbedingungen sind in den einzelnen Marktsektoren unterschiedlich stark zu spüren. Sie möchten mehr dazu erfahren, wie sich die einzelnen Marktsektoren im Jahr 2024 entwickelt haben? Dann sichern Sie sich jetzt Ihre Ausgabe des AMI Markt Report Fakten und Trends 2025. Nutzen Sie dazu die Bestellmöglichkeiten im AMI-Shop. Die wichtigsten Entwicklungen 2024 werden von den AMI-Marktexperten analysiert und kommentiert. Ein Ausblick auf 2025 sowie eine Marktprognose vervollständigen die fundamentalen Daten und Kennzahlen.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau
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© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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