Deutschland | Öko-Landbau | Marktstruktur

Welchen Anteil haben die „sonstigen Einkaufsstätten“ am wachsenden Bio-Markt?

10.09.2019 (AMI) – Auf die Einkaufsstätten des konventionellen Lebensmitteleinzelhandels entfielen im vergangenen Jahr fast 60 % des Bio-Umsatzes in Deutschland. Auf die „sonstigen Einkaufsstätten“, zu denen Bäckereien, Metzgereien, Hofläden, Versandhandel, Wochenmärkte und Reformhäuser zählen, entfallen gerade mal 14 % des „Kuchens“.

Da die Datenlage in Bezug auf die sonstigen Einkaufsstätten relativ dünn ist, bestimmt die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) im Rahmen des BÖLN-Projekts „Mehr Transparenz auf dem deutschen Bio-Markt – Verbesserung der jährlichen Marktschätzung unter besonderer Berücksichtigung des Lebensmitteleinzelhandels und der ‚sonstigen Einkaufsstätten‘“ den Bio-Umsatz der direktvermarktenden Bio-Einkaufsstätten. Für das Jahr 2017 wurden nach Durchführung einer Befragung von rund 2.700 Bio-Betrieben schon wichtige Erkenntnisse zur Umsatzbedeutung dieser Einkaufsstätten gewonnen.

Die Befragung geht nun in die zweite Runde und erhebt Daten für das Jahr 2018. Die AMI hat in den vergangenen Monaten über die Internetplattform www.BioC.info weitere 1.300 Adressen von direktvermarktenden Bio-Betrieben und Bio-Handwerksbetrieben recherchieren können. Dadurch sind bereits 700 weitere Bio-Hofläden und 400 weitere Bio-Versandhändler dazugekommen. Eine erneute Befragung dürfte tiefere Erkenntnisse zur Umsatzbedeutung dieser Einkaufsstätten bringen. Schon die Ergebnisse der ersten Befragung haben zu Anpassungen bei der Schätzung für den gesamten Bio-Markt geführt.

Das Umsatzniveau der betrachteten Einkaufsstätten wurde für die Vorjahre angehoben Dadurch erhöhte sich der gesamte Bio-Umsatz der Vorjahre: Für 2017 vergrößerte sich der Wert von 10,04 Mrd. EUR auf 10,34 Mrd. EUR. Der Bio-Anteil am gesamten Lebensmittelmarkt hat sich damit 2018 von 5,2 % auf knapp 5,3 % erhöht. Im Jahr 2018 stiegen somit, die Verbraucherausgaben für Bio-Lebensmittel in Deutschland um 5,5 % zum Vorjahr auf insgesamt 10,91 Mrd. EUR. Der LEH generierte mit einem Plus von 8,6 % einen Anteil von 59 % am Bio-Markt. Der Lebensmittelumsatz im Naturkosthandel entwickelte sich stabil und erreichte mit 2,93 Mrd. EUR einen Marktanteil von 27 %. Bleiben die „sonstigen Einkaufsstätten“. In diesen kauften die Kunden im vergangenen Jahr Bio-Produkte im Wert von 1,55 Mrd. EUR, 2,4 % mehr als vor Jahresfrist.

Das Wachstum wurde in den vergangenen Jahren maßgeblich vom konventionellen LEH angekurbelt, auch 2019 besetzt er dieses Thema wieder stark. So hat nicht zuletzt die Kooperation von Lidl und dem Anbauverband Bioland noch einmal mehr Bio in „aller Munde“ gebracht.

Sind Sie Bio-Bäcker, Bio-Metzger oder haben einen Bio-Hofladen? Verkaufen Sie Bio-Lebensmittel auf einem Wochenmarkt oder über das Internet (Abokisten/Versandhandel)?

Wir würden uns freuen, wenn Sie sich an der Befragung beteiligen. Im Gegenzug erhalten Sie eine Auswertung der Umsatzbedeutung und -entwicklung der „sonstigen Einkaufsstätten“ nach Abschluss des Projektes im Dezember 2019.

Zusätzlich gehören Sie mit etwas Glück zu den drei Gewinnern eines Gratisabonnements der AMI Markt Woche Öko-Landwirtschaft /- Gartenbau für 3 Monate. Das Abo endet automatisch.

Näheres zum Projekt erfahren Sie bei unseren AMI-Marktexpertinnen Diana Schaack und Christine Rampold.

Beitrag von Christine Rampold
Marktanalystin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Bio-Kartoffeln | Erzeugerpreise

Frühkartoffeln steigen über Vorjahresniveau ein

11.07.2019 (AMI) – Die deutsche Bio-Frühkartoffelsaison 2019 startete aus Erzeugersicht unter günstigen Voraussetzungen: Der Markt war mangels Importen und dank einer guten Nachfrage äußerst aufnahmefähig.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Erzeugung

11 % mehr Bio-Fläche in Deutschland 2018

01.07.2019 (AMI) – Die Bio-Flächen in Deutschland sind 2018 um weitere 10,8 % gewachsen, auf nun 1,521 Mio. ha. Die Wachstumsraten liegen damit das dritte Jahr in Folge um 10 %. Davor hatten die Flächen über lange Jahre stagniert. Auslöser für die Umstellungswelle seit 2016 war die hohe Nachfrage nach Bio-Produkte auf der einen Seite, aber auch niedrige Preise für konventionelle Produkte, insbesondere Milch.   Mehr

Deutschland | Bio-Futtermittel | Angebot

Bio-Mischfutterpreise geben nach

27.06.2019 (AMI) – Die Bio-Mischfutterpreise sind mit einer Ausnahme (Milchleistungsfutter ohne Mais) im Juni gesunken.   Mehr

Deutschland | Bio-Schweine | Preise

Bio-Schweinepreise stabil

06.06.2019 (AMI) – Die Preise für Bio-Schweine sind im April stabil geblieben – und auch für Mai sind keine Preisveränderungen angekündigt.   Mehr

Europa | Bio-Gemüse | Marktversorgung

Spanien ist wichtigster Lieferant von Bio-Fruchtgemüse

15.05.2019 (AMI) - In allen Ländern Europas, für die der AMI differenzierte Daten vorliegen, ist der Anteil von Gemüse an den Gesamtausgaben der Verbraucher für Bio-Lebensmittel wesentlich höher als bei konventionellen Lebensmitteln. Innerhalb des Bio-Gemüsesortimentes ist Fruchtgemüse wiederum das wichtigste Segment der Nachfrage, wenn man die Verbraucherausgaben zum Maßstab nimmt.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugerpreise

Im März blieb der Bio-Milchpreis unverändert

13.05.2019 (AMI) – Im März zahlten die Molkereien in Deutschland für ökologisch erzeugte Milch bei standardisierten Inhaltsstoffen nach vorläufigen Berechnungen der AMI im Schnitt 47,7 Ct/kg. Damit liegt die Auszahlungsleistung in etwa auf dem Niveau des Vormonats.   Mehr

Deutschland | Bio-Futtermittel | Erzeugerpreise

Bio-Futtergetreide leicht günstiger

10.05.2019 (AMI) – Die Preise für alterntiges Futtergetreide geben langsam nach. Die Futtermühlen sind im Großen und Ganzen gut versorgt. Insbesondere die Maispreise haben nochmals nachgelassen.   Mehr

Deutschland | Bio-Futtermittel | Marktversorgung

Bio-Mischfutter: Große Preisunterschiede zwischen EU und Verbandsware

09.05.2019 (AMI) – Die Mischfutterpreise sind im April für die meisten Futterarten leicht gestiegen. Insbesondere EU-Bio-Ware wird zu höheren Preisen verkauft, während Verbandsware mehrheitlich nur kleine Preisänderungen aufweist. Bio-Mischfutter ist damit anderthalb bis doppelt mal so teuer wie konventionelles.   Mehr

Deutschland | Bio-Kartoffeln | Preise

Bio-Frühkartoffelimporte profitieren von guter Nachfrage

25.04.2019 (AMI) – Die Nachfrage nach Bio-Kartoffeln ist im aktuellen Jahr groß und übersteigt das Angebot an alterntiger deutscher Bio-Ware. Seit Ende März werden mehr und mehr ägyptische und israelischen Bio-Frühkartoffeln ins Sortiment des Handels aufgenommen.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Strukturdaten

Sachsen stellt hohe Bio-Gemüseanteile

15.03.2019 (AMI) – In Deutschland wurde 2018 von 1.168 zertifizierten Betrieben Bio-Gemüse angebaut. Die Anbaufläche für Bio-Gemüse im Freiland ist damit im vergangenen Jahr um 265 ha gewachsen.   Mehr