Deutschland | Bio-Getreide | Import

Importbedarf bei Bio-Getreide erneut gesunken

20.03.2024 (AMI) – Die AMI hat die Bio-Importe nach Deutschland ausgewertet. Von Jahr zu Jahr ergeben sich Veränderungen in den Herkunftsländern und deren Bedeutung. Das deutsche Angebot ist in den vergangenen Jahren gewachsen und teilweise ist der Selbstversorgungsgrad deutlich gestiegen. Bio-Getreide ist da nur ein Beispiel.

Die Bio-Getreideernte 2022 ist fast genauso groß ausgefallen wie die Ernte aus dem Vorjahr. Es haben sich aber die Anteile der verschiedenen Getreidearten verschoben. So wurden mehr Dinkel und Weizen, sowie weniger Hafer gedroschen. Dadurch ist der Markt zum Teil über- und zum Teil unterversorgt. Dieses Ungleichgewicht setzt sich auch 2023/24 fort.

Der Importbedarf war 2022/23 eher gering. In der Ernte 2022 haben viele Verarbeiter unter dem Eindruck der davor knappen Versorgung reichlich Ware zu noch hohen Preisen geordert. Die zurückhaltende Nachfrage der Verbraucher aber ließ die Abrufe dieser Ware schnell ins Stocken geraten. Zum Jahreswechsel 2022/23 lagen die Kontraktabrufe weit hinter dem Plan. Das führte dazu, dass zur Ernte 2023 viele Läger noch mit alter Ware belegt waren. Mit rund 121.000 t lag der Importanteil bei Bio-Getreide bei 8 %, und damit unter dem Vorjahresniveau.

Mit der Ernte 2023/24 gab es nochmals deutliche Verschiebungen. So war der Markt bei Dinkel, Gerste, Roggen und Triticale ausreichend und knapp bei Hafer und Brotweizen versorgt. Erst die trockenen Witterungsbedingungen zur Aussaat, dann hat es in Zentraleuropa vielerorts in die Ernte geregnet. So wird für die Saison ein deutlich höherer Importbedarf bei Hafer prognostiziert. Das Angebot ist allerdings auch in den Nachbarländern knapp ausgefallen.

Wie haben sich die Importe von Bio-Produkten entwickelt?

Welches Land liefert was und wieviel auf den deutschen Markt? Alljährlich befragt die AMI über 350 Unternehmen in Deutschland zu deren Bio-Importen und kann einzelbetriebliche Außenhandelsdaten auswerten. Das AMI-Expertenteam für den Ökolandbau werfen einen Blick auf die private Nachfrage und auf die Marktversorgung mit deutschen und ausländischen Bio-Produkten. Wo steigt der Selbstversorgungsgrad und wo reichen die deutschen Bio-Mengen bei Weitem nicht aus, um den Markt zu versorgen? Sind die Bio-Rohstoffe aus deutscher Erzeugung knapp? Haben sich die Herkünfte bei manchen importierten Bio-Produkten geändert?

Die AMI Markt Charts Marktversorgung mit Bio-Produkten in Deutschland liefern Ihnen aktuelle Entwicklungen und Trends zu Angebot und Absatz von Bio-Getreide und Bio-Ölsaaten/Leguminosen aus deutscher und ausländischer Herkunft. Die Markt Charts gibt es für folgende Produkte: Bio-Gemüse, Bio-Fruchtgemüse, Bio-Möhren, Bio-Zwiebeln, Bio-Obst, Bio-Äpfel, Bio-Bananen, Bio-Milch und Molkereiprodukte, Bio-Fleisch, Bio-Eier, Bio-Getreide, Bio-Ölsaaten/Leguminosen und Bio-Kartoffeln.

Beitrag von Tim Boenigk
Junior Produktmanager Öko-Landbau
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© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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