Deutschland | Saisongefügel | Haushaltsnachfrage

Gänse in der Martinswoche wieder verstärkt beworben

08.11.2018 (AMI) – Pünktlich zu Sankt Martin läutet der Lebensmitteleinzelhandel die Saison für Gänse mit vermehrten Aktionen ein. Die Preise bewegen sich dabei zumeist auf dem Vorjahresniveau.

Kaum eine andere Geflügelart wird in einer so kurzen Saison vertrieben wie die Gänse. Saisonstart ist Ende Oktober. Ein deutlicher Anstieg in der Nachfrage wird jedoch erst Anfang November erreicht, wenn die traditionelle Martinsgans von vielen privaten Haushalten zubereitet oder auch im Außer-Haus-Verzehr angeboten wird. Die Nachfrage erreicht dann zu Weihnachten üblicherweise ihren Höhepunkt.

Zum Saisonstart hat der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) im aktuellen Jahr wieder verstärkt Angebote zu Gänsen in die Handzettel aufgenommen. Preislich liegt die beworbene Ware im Durchschnitt auf dem Vorjahresniveau. Bei frischen Gänsen, die zum Großteil aus Deutschland stammen, entwickelten sich die Preise uneinheitlich. Laut AMI-Verbraucherpreisspiegel zahlen die Verbraucher im aktuellen Jahr etwas mehr als 2017. Auf der anderen Seite sind in Aktionen auch günstigere Angebote zu haben als im Vorjahr. Beispielsweise bietet Edeka Nordbayern laut AMI Aktionspreise im LEH zum Saisonstart in der 45. Kalenderwoche ganze, frische Gänse für 11,99 EUR/kg an. Im vergangenen Jahr wurde die gleiche Aktion für 1,00 EUR mehr beworben.

Bei tiefgekühlten Produkten dominieren Gänse aus Osteuropa das Sortiment. Die Tiefkühlware liegt preislich zumeist deutlich unter dem Niveau der frischen Gänse. Hier bezahlen die Verbraucher ungefähr den gleichen Preis wie im Jahr zuvor oder teilweise etwas weniger. Bei real kosten laut Werbebroschüre ganze gefrorene Tiere in der 45. Kalenderwoche 4,49 EUR/kg und damit genauso viel wie im Vorjahr. Bei Edeka (verschiedene Vertriebsregionen) werden ganze gefrorene Gänse im aktuellen Jahr teils 0,5 bis 1,00 EUR günstiger angeboten als im gleichen Zeitraum 2017.

Importe zur Deckung der Nachfrage erforderlich

Dass ein Großteil der hier angebotenen Gänse aus dem Ausland, Hauptlieferländer sind Polen und Ungarn, kommen, ist aufgrund des geringen Selbstversorgungsgrades nicht verwunderlich. Lediglich 16,7 % des Bedarfs wurden laut BLE 2017 mit Tieren aus Deutschland gedeckt.

Sie interessieren sich für die laufende Entwicklung der Verbraucherpreise bei frischen Lebensmitteln? Dann ist der Markt aktuell Agribusiness genau das Richtige für Sie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeit im Shop und sichern Sie sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen.

Beitrag von Juliane Michels
Marktexpertin Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Bio-Ersatzprodukte – ein Trend mit Zukunft?

09.11.2023 (AMI) – Bio-Ersatzprodukte haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom auf dem deutschen Markt erfahren. Doch seit der wirtschaftlich instabilen Situation 2022 sinkt die private Nachfrage nach Bio-Produkten und Verbraucher reagieren sehr preissensibel. Sind von diesem Rückgang auch die pflanzlichen Bio-Ersatzprodukte betroffen?   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate schwächt sich weiter ab

26.09.2023 (AMI) – Den siebten Monat in Folge verzeichnet die Teuerungsrate frischer Lebensmittel ein niedrigeres Niveau als noch im Monat zuvor.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Bio-Lebensmittel verteuern sich moderat

21.07.2023 (AMI) – Im ersten Halbjahr 2023 lagen die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 15,1 % über dem Vorjahresniveau.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate ist weiter auf dem Rückzug

29.06.2023 (AMI) – Den vierten Monat in Folge schwächte sich nun das Preisniveau für frische Lebensmittel ab.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Haushaltsnachfrage

Verkäufe mit Bio-Brot weiterhin im Minus

22.06.2023 (AMI) – Bei Bio-Brot und -Backwaren zeichnen sich über die Jahre gesehen weitreichende Verschiebungen in den Essgewohnheiten ab. Das klassische Brot wird immer mehr und mehr von frischen Backwaren wie Brötchen oder Baguette eingeholt. Dabei kaufen die Haushalte immer häufiger abgepacktes Brot im LEH statt Frisches an der Theke, so die AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanels.   Mehr

Europa | Öko-Gartenbau | Haushaltsnachfrage

Ende des starken Wachstums am Schweizer Bio-Markt

19.05.2023 (AMI) – Der Gesamtumsatz am Schweizer Bio-Markt ist im Jahr 2022 erstmals leicht rückläufig.   Mehr

Europa | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Europäischer Bio-Markt wächst auch 2021 weiter

09.03.2023 (AMI) – Die Europäer gaben 2021 3,8 % mehr Geld für Bio-Produkte aus als 2020. Das Wachstum hat sich nach dem Boom-Jahr 2020 wieder verlangsamt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Milchprodukte 2022 weniger stark nachgefragt

10.02.2023 (AMI) – Die Nachfrage nach Milchprodukten ist 2022 gesunken. Die Entwicklungen am Produktmarkt seit Herbst 2021 und der Krieg in der Ukraine führten zu hohen Verbraucherpreisen.   Mehr

Deutschland | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Möhren erobern die zweite Position zurück

07.02.2023 (AMI) – Nachdem die Pandemie die Gemüseeinkäufe zwei Jahre beflügelt hatte, erhielten sie 2022 durch die Inflation einen Dämpfer.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Haushaltsnachfrage

Kartoffeleinkäufe um 7,3 % geschrumpft

07.02.2023 (AMI) – Im Jahr 2022 ging der Kartoffelabsatz um weitere 7,3 % zurück, nachdem schon 2021 immerhin 9,3 % verloren gingen.   Mehr