Mehr Werbung mit Schweinesteaks
Im Sommerhalbjahr wurden insgesamt 433 entsprechende Aktionen erfasst, gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Plus um mehr als 10 %. Während der Grillsaison von Mai bis August gehörten marinierte Schweinesteaks stets zu den am häufigsten beworbenen Artikeln. Preislich wurde die Marke von 4 EUR/kg regelmäßig unterschritten, der Tiefstpreis lag sogar unter 3 EUR/kg. Damit dient Fleisch in erster Linie als Lockmittel, kostendeckend dürften diese Preise kaum sein. Mit der aktuellen Entwicklung stemmt sich der Lebensmitteleinzelhandel auch gegen die insgesamt rückläufige Schweinefleischnachfrage. Den Zuwächsen bei den Werbeaktionen zum Trotz äußerten sich viele Marktteilnehmer aber eher unzufrieden über die Grillfleischabsätze.
Private Nachfrage nach Fleisch geht zurück
Der deutsche Verbraucher konsumiert insgesamt immer weniger Fleisch. 2019 ging die private Nach-frage nach Fleisch, Geflügel und Wurst, bis einschließlich August, um 3,4 % zurück. Nur bei Rindfleisch konnte der Konsum geringfügig ausgebaut werden. Der größte Verlierer ist das Schweinefleisch mit einem Minus von 7,6 %. Dabei führte das wechselhafte Wetter im Frühjahr zu einem verspäteten Start der Grillsaison und die starke Hitze im Sommer verringerte den Appetit auf Fleisch. Selbst die umfangreichen Werbeaktionen und die teilweise niedrigen Einkaufspreise konnten daran insgesamt nicht viel ändern.
Saisonale Umstellung der Werbeaktionen
Inzwischen spielen marinierte Schweinesteaks in der Werbung keine nennenswerte Rolle mehr, die Aktionen wurden saisonal üblich umgestellt. Stattdessen tauchen nun immer mehr deftige Teilstücke auf den Werbezetteln auf und auch Rindfleisch gewinnt wieder an Bedeutung. Neben Braten betrifft dies Gulasch und Rouladen. Fast das ganze Jahr über intensiv beworben wird eigentlich nur das extrem flexible und beliebte Hackfleisch.
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Dr. Tim Koch
Bereichsleiter Fleischwirtschaft
Tel. (0228) 33805-150
Autor von Fachbeiträgen zum Vieh- und Fleischmarkt, Referent auf Fachveranstaltungen, beste Kontakte zu Verarbeitern und Unternehmen des Fleischsektors.