Deutschland | Gemüse | Aktionspreise

Angebotsaktionen vor Ostern – Es wird grün

12.04.2022 (AMI) – Die Ostertage stehen vor der Tür. Pünktlich dazu zeigt sich der Frühling wieder von seiner sonnigeren und wärmeren Seite. Das weckt bei den Verbrauchern die Lust auf Frühlingsgemüse. Der Lebensmitteleinzelhandel greift das auf und bewirbt frisches Obst und Gemüse in der Woche vor Ostern stark. Grünes Gemüse stellt in den Angebotsaktionen einen Schwerpunkt da. Mit dem Gründonnerstag hat das allerdings nichts zu tun.

Die Woche, die in die Osterfeiertage mündet, gehört zu den Wochen im Jahresverlauf, in denen Obst und Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) besonders stark beworben werden. In diesem Jahr ist die Zahl der Werbeanstöße in der Vorosterwoche sogar noch einmal 3 % höher als im Vorjahr. Insgesamt wird Obst und Gemüse 886-mal beworben. Rund 21 % der Werbeanstöße entfallen dabei auf grünes Gemüse. Das ist im Jahresverlauf ein überdurchschnittlich hoher Wert. Das liegt unter anderem daran, dass vor Ostern vor allem Spinat, Buschbohnen, Kräuter und Salate besonders stark beworben werden. Darüber hinaus darf auch Spargel nicht in den Angebotsaktionen zu Ostern fehlen. Von den insgesamt 44 Werbeanstößen für Spargel entfallen 20 auf die grüne Variante. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Angebotsaktionen im LEH.

An Tomaten führt kein Weg vorbei

Auch wenn grünes Gemüse einen Schwerpunkt in den Angebotsaktionen darstellt, dominieren an der Spitze der Rangliste der meistbeworbenen Arten doch andere Farben. So sind Tomaten auch in der Woche vor Ostern mit weitem Abstand führend. Auf den weiteren Plätzen folgen Erdbeeren und Spargel. Bei allen drei Arten ist die Zahl der Werbeanstöße in diesem Jahr höher als im Vorjahr. Gut 17 % der gesamten Werbeanstöße für Obst und Gemüse entfallen in der 15. Woche dieses Jahr auf die Top-3 der meistbeworbenen Arten.

Unterschiedliche Entwicklungen bei den Frühlingsboten

Spargel wird in der 15. Woche 2022 insgesamt 44-mal beworben. Damit ist die Zahl der Werbeanstöße um 13 % höher als in der Vorosterwoche 2021. Das liegt aber auch daran, dass Ostern in diesem Jahr rund 2 Wochen später ist als im Vorjahr, und damit ein umfangreicheres Angebot zur Verfügung steht. Wäre der Winter in der 14. Woche nicht kurzfristig nach Deutschland zurückgekehrt, dann wäre wohl noch mehr deutscher Spargel in den Aktionen vertreten gewesen. So entfallen nur rund 32 % der Angebotsaktionen für Spargel auf die Herkunft Deutschland. Daneben sind überwiegend Griechenland und Spanien präsent. Auffällig ist auch die hohe Zahl der Werbeanstöße für Rhabarber, der 17-mal in den Werbezetteln vertreten ist. Im Vorjahr war vor Ostern kein Rhabarber beworben worden.

Spinat ist einer der Osterklassiker, der vor allem in der Woche vor Ostern beworben wird. Mit 15 Aktionen ist die Werbeaktivität genauso stark wie im Vorjahr. Preislich gibt es jedoch Unterschiede. Im vergangenen Jahr wurde Spinat vor Ostern zu Preisen zwischen 2,98 und 18,62 EUR/kg beworben. Die große Spanne resultiert aus einem breit gefächerten Angebot, dass von Blattspinat über Babyspinat, Biospinat bis zu küchenfertiger Ware reicht. In diesem Jahr liegen die Aktionspreise zwischen 2,98 und 19,90 EUR/kg.

Wie geht es nach Ostern weiter?

Nachdem die Zahl der Werbeanstöße für Obst und Gemüse vor Ostern auf einen überdurchschnittlich hohen Wert gestiegen ist, folgt in der Regel in der Woche danach eine Woche mit nur wenigen Angebotsaktionen. Insgesamt wird die Vielfalt im Sortiment, gerade aus deutscher Produktion, in den kommenden Wochen aber zunehmen. Die spannende Frage wird sein, ob sich gestiegene Produktionskosten auch in den Angebotsaktionen oder in den Preisen auf Verbraucherebene widerspiegeln. Mit AMI Aktionspreise im LEH können Sie die Entwicklungen im Blick behalten und haben einen frühen Indikator für Veränderungen auf Verbraucherebene.

Die Angebotsaktionen stehen nicht allein im Markt. Sie sind auf der einen Seite abhängig von dem verfügbaren Angebot und beeinflussen auf der anderen Seite die Nachfrage der privaten Haushalte. Historische Daten aus den vergangenen Jahren helfen dabei, die aktuellen Entwicklungen einzuordnen. Die AMI Markt Bilanzen Obst 2022 und Gemüse 2022 liefern genau solche historischen Daten übersichtlich strukturiert und sind somit ein wichtiges Werkzeug für alle, die sich einen Überblick verschaffen müssen. Sichern Sie sich Ihr Exemplar, egal ob gedruckt für den Schreibtisch oder als E-Book für den PC.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Rekordpreise für Butter sind vorüber

07.02.2018 Nachdem im Herbst 2017 Rekordpreise für Butter verzeichnet wurden, scheint sich der Markt nun zu normalisieren. Die Preisrunde zu Monatsbeginn führt dazu, dass Butter auf Verbraucherebene aktuell wieder weniger kostet.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Verbraucher zahlten mehr für frische Nahrungsmittel

09.01.2018 (AMI) – Höhere Energie- und Lebensmittelpreise ließen 2017 die Inflation in Deutschland anziehen. Für beide Gütergruppen zahlten die privaten Verbraucher im Jahresdurchschnitt 3,1 % mehr als 2016. Insgesamt stiegen die Verbraucherpreise nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes um 1,8 % – nach 0,5 % in 2016. Erstmals seit drei Jahren ging damit von Energieträgern kein negativer Inflationsbeitrag mehr aus.   Mehr

Deutschland | Eier | Verbraucherpreise

Eier sind für die Verbraucher nun teurer

03.01.2018 Die Eierpreise sind zum Jahreswechsel im Lebensmitteleinzelhandel gestiegen. In der Regel gelten diese höheren Preise für die kommenden zwölf Monate. Doch bereits das vergangene Jahr hat gezeigt, dass Ausnahmesituationen kurzfristige Änderungen bewirken können.   Mehr

Deutschland | Obst | Haushaltsnachfrage

Obst- und Gemüseklassiker sind zu Weihnachten gefragt

21.12.2017 (AMI) – Das Jahr 2017 befindet sich auf der Zielgeraden. Viele Verbraucher nutzen die Feiertage um Weihnachten und Neujahr, um einmal innezuhalten, auf das Jahr zurückzublicken und sich etwas Besonderes zu gönnen. Beim Festessen darf es dabei gerne klassisch zugehen. Ob Kartoffelsalat mit Würstchen oder Rotkohl mit Geflügel oder Wild – Einige Obst- und Gemüsearten kommen an den Festtagen groß raus.   Mehr

Deutschland | Saisongefügel | Verbraucherpreise

Die Martinsgans ist in diesem Jahr teurer

07.11.2017 (AMI) – Wie bei keiner anderen Tier- oder Geflügelart konzentriert sich die Vermarktung von Gänsen auf ein vergleichbar enges zeitliches Fenster. Der Saisonstart liegt traditionell im Oktober. Den ersten Höhepunkt erlebt diese Geflügelart als Martinsgans.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Butter runter, Trinkmilch rauf

02.11.2017 (AMI) – Anfang November haben die Preise für Butter ihr Rekordniveau verlassen. Vorreiter war der Discounter Aldi, der als erster die Verbraucherpreise in seinen Geschäften senkte. Zeitgleich hat er die Preise für Trinkmilch angehoben. Unterschiedliche Kontraktlaufzeiten erklären den vermeintlichen Gegensatz.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Streichmischfette liegen bei den Verbrauchern im Trend

05.10.2017 (AMI) – Die deutlichen Preisaufschläge bei Butter haben dazu geführt, dass die Verbraucher vermehrt auf Alternativen umgestiegen sind. Dass aber nicht nur der Preis entscheidet, zeigen die Verschiebungen bei anderen Milchprodukten.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Verbraucherpreise

Fleischpreise sind im Lebensmitteldiscount gestiegen

14.09.2017 (AMI) – Der Lebensmitteldiscount hat Anfang des Monats die Preise für zahlreiche Fleischartikel aus dem Basissortiment erhöht. Sowohl Produkte vom Rind als auch vom Schwein sind von dieser Preisrunde betroffen.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Neuer Höchstpreis für Butter

05.09.2017 (AMI) – Die Preise für Butter kannten in den vergangenen Monaten nur eine Richtung und zwar nach oben. Diese Entwicklung setzt sich im September auf einem erhöhten Preisniveau fort. Seit einigen Tagen gelten wieder neue Kontrakte für Butter zwischen den Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel.   Mehr

Deutschland | Bio-Geflügel | Haushaltsnachfrage

Analyse des Bio-Geflügelmarktes: Starkes Wachstum in der Nische

01.09.2017 (AMI) – Bei Bio-Geflügel gab es sowohl auf Produktions- als auch auf Nachfrageseite in den zurückliegenden Jahren Steigerungen. Dennoch bewegt sich der Markt noch auf Nischenniveau. Ein Grund dafür sind die hohen Ladenpreise: Verglichen mit der konventionell erzeugten Alternative kostet Biogeflügelfleisch oft das Zwei- bis Dreifache.   Mehr