Deutschland | Obst | Aktionspreise

Temperaturen und Angebotsaktionen treiben die Nachfrage nach Wassermelonen

01.08.2018 (AMI) – Bei den hochsommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage lassen bei vielen Verbrauchern die Lust auf Kochen dahinschmelzen wie Eis in der Sonne. Viele Gemüsearten werden daher nur schwach nachgefragt. Es gibt aber ein Fruchtgemüse, das unter diesen Bedingungen nahezu zum Selbstläufer wird. Wassermelonen werden aktuell so stark nachgefragt wie seit zwei Jahren nicht mehr. Neben den Witterungsbedingungen beflügeln auch Angebotsaktionen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) die Nachfrage.

Wassermelonen verkaufen sich in Deutschland bereits seit mehreren Wochen fast von selbst. Die hochsommerlichen Witterungsbedingungen haben die Nachfrage beflügelt. Die Nachlieferungen aus Produktionsländern wie Spanien, Italien oder Griechenland reichen kaum aus, um die kurzfristig hohe Nachfrage zu bedienen. An den Großmärkten in Deutschland haben daher die Abgabepreise für kernarme Wassermelonen in den vergangenen Tagen angezogen. Das führt inzwischen zu der eher ungewöhnlichen Situation, dass die Preise für Wassermelonen an den Großmärkten höher sind als in den Angebotsaktionen des LEH.

Laut AMI Aktionspreise im LEH sind Wassermelonen in der 31. Woche insgesamt 35-mal in den Werbeprospekten des LEH vertreten. Die Spanne der Werbepreise für normal große, kernarme Wassermelonen liegt zwischen 0,59 und 0,99 EUR/kg. In der Vorwoche gab es einzelne Angebotsaktionen sogar zu Preisen von 0,49 EUR/kg. Der durchschnittliche Großhandelsabgabepreis für kernlose Wassermelonen aus Spanien ist Mitte der 31. Woche auf 0,72 EUR/kg gestiegen. Er liegt damit über dem niedrigsten Werbepreis, zumal auf den Großhandelsabgabepreis noch die Mehrwertsteuer aufzuschlagen ist.

Die Situation ist ungewöhnlich, aber zu erklären. Durch den hohen Bedarf des LEH ist dort viel Ware gebunden, das Angebot an den Großmärkten fällt kleiner aus. Daher steigen dort die Preise, während die Einkaufspreise für die Angebotsaktionen meist schon vor mehreren Wochen vereinbart worden sind. Im Vergleich mit dem Vorjahr ist die Zahl der Werbeanstöße für Wassermelonen in der 31. Woche mehr als doppelt so hoch.

Früher Indikator für Preisbewegungen auf der Verbraucherebene

Schon die 30. Woche war von einer starken Nachfrage nach Wassermelonen geprägt. Mit den anhaltend hohen Temperaturen und einer noch höheren Zahl an Angebotsaktionen wird die Nachfrage in der 31. Woche noch höher ausfallen. Die AMI Aktionspreise im LEH sind ein erster Indikator für Entwicklungen auf der Verbraucherebene, sowohl was die Nachfrage als auch was den Preis angeht.

Aktuell scheinen Wassermelonen nahezu konkurrenzlos zu sein. Aber auch andere Fruchtgemüsearten profitieren von den Witterungsbedingungen und auch von Angebotsaktionen im LEH. Doch welche Gemüsearten werden besonders intensiv beworben? Auswertungen auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH beantworten Ihnen diese Frage bereits dienstags für die aktuelle Woche. Wollen auch Sie frühzeitig Preisentwicklungen auf der Verbraucherebene erkennen? Dann sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Frische Lebensmittel | Haushaltsnachfrage

AMI Chart Sammlung: Wie hat sich der Lebensmittelmarkt während Corona entwickelt?

07.10.2020 (AMI) – Auch wenn wir mittlerweile eine so genannte „neue Normalität“ erreicht haben, wurde doch das Leben in den vergangenen Monaten ziemlich auf den Kopf gestellt. Und das spiegelt sich auch in unserer Wirtschaft sowie in unserem Lebensmittelkonsum wider.   Mehr

Deutschland | Blattgemüse | Verbraucherpreise

Stabiles Marktgleichgewicht bei Kopfsalat

24.09.2020 (AMI) – Die deutsche Produktion von Kopfsalat findet weiterhin ein sehr punktgenaues und stabiles Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Auf den Feldern entsteht kein Erntedruck, teilweise sind die Kopfgewichte der Bestände sogar etwas leicht.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Verbraucher kaufen mehr Milchprodukte

12.08.2020 (AMI) – Milch, Käse, Butter und Frischprodukte: Nahezu alle Milcherzeugnisse sind im ersten Halbjahr 2020 verstärkt nachgefragt worden. Vor allem in den Monaten des Lockdowns stieg die private Nachfrage spürbar.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Haushaltsnachfrage

AMI Web-Seminar: Der Verbraucher in Corona-Zeiten

28.07.2020 Gegessen wird immer. Das gilt auch während der aktuellen Coronavirus-Pandemie. Allerdings hat diese nicht nur auf das „Wo“ sondern auch auf das „Was“ massiven Einfluss genommen.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Butterpreise auf höherem Niveau

09.07.2020 (AMI) – Anfang Juli hat sich die Nachfrage nach Formbutter weiter beruhigt. Die höheren Molkereiabgabepreise wurden zeitverzögert auch auf der Verbraucherebene umgesetzt.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Verbraucherpreise

Verbraucher zahlen im April deutlich mehr für frische Nahrungsmittel

28.04.2020 (AMI) – Die Preise für frische Lebensmittel sind im April 2020 kräftig gestiegen. Verbraucher in Deutschland haben fast 10 % mehr zahlen müssen als vor einem Jahr. Innerhalb eines Monats hat das Preisniveau um 4,4 % angezogen. Dieses Ergebnis weist der AMI-Frischeindex auf Basis von Preismeldungen der ersten vier Aprilwochen aus.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Verbraucherpreise

Nahrungsmittelpreise bleiben hoch

25.03.2020 (AMI) – Die Teuerungsrate frischer Lebensmittel bleibt im März 2020 unverändert hoch. Dem AMI-Frischeindex zufolge zahlen die Verbraucher in Deutschland dafür rund 5,6 % mehr als vor einem Jahr. Maßgeblicher Treiber dieser Entwicklung sind wie bereits in den vergangenen Monaten die Preise für Schweinefleisch und Fleischwaren.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Haushaltsnachfrage

Verbraucher kaufen weniger Fleisch und Fleischwaren

04.03.2020 (AMI) – Die privaten Haushalte in Deutschland kauften 2019 deutlich weniger Fleisch, Wurst und Geflügel als im Jahr zuvor. Insgesamt belief sich das Minus auf 4,3%.   Mehr

Deutschland | Schweine | Verbraucherpreise

Schweinefleisch verteuert sich für Verbraucher

26.02.2020 (AMI) – Die Preise für einige Schweinefleischartikel sowie für Artikel aus dem Wurstbereich sind auf Verbraucherebene im Februar erneut gestiegen. Bereits im Sommer 2019 hatten die Verbraucherpreise in diesen Warengruppen angezogen.   Mehr

Deutschland | Speisekartoffeln | Haushaltsnachfrage

Verbraucher kaufen immer weniger Kartoffeln

23.01.2020 (AMI) – Im Jahr 2019 sanken die Kartoffeleinkäufe der privaten Haushalte weiter. Sie gingen gegenüber dem Vorjahr um 4 % zurück. Dazu trug auch ein relativ schwacher Verkauf im Dezember bei. Vor allem das Geschäft zu Weihnachten blieb schwächer.   Mehr