Deutschland | Frische Lebensmittel | Aktionspreise

Selbstgebackene Weihnachtsplätzchen sind 2018 teurer

04.12.2018 (AMI) – Der erste Schnee ist in Teilen Deutschlands schon gefallen und die Verbraucher backen bereits fleißig die verschiedensten Plätzchen für Weihnachten. Einzelne Backzutaten kosten allerdings etwas mehr als im Vorjahr. Doch das sollte die Backlaune der Verbraucher nicht trüben.

Vor allem für Eier zahlen die Verbraucher deutlich mehr als zum Weihnachtsfest 2017. Hier wirkt sich noch der Fipronil-Skandal aus dem Sommer 2017 aus. Damals mussten Millionen Hennen in Europa gekeult und entgiftet werden, da sie mit dem Insektizid Fipronil in Kontakt gekommen waren. In der Folge war der Markt knapp versorgt, sodass zum Jahreswechsel die Eierpreise auf Verbraucherebene angezogen hatten. Je nach Haltungsform verteuerten sich Eier um 1 bis 2 Ct/St. Für die 10er Packung Eier aus Bodenhaltung zahlen die Verbraucher seit Januar 20 Ct mehr als im Vorjahr.

Kleinere Weizen- und Zuckerernte

Die diesjährige Dürre hat dazu geführt, dass der Weizenertrag in Deutschland wesentlich niedriger ausfällt als im Vorjahr. Dies merken nun seit Anfang November auch die Verbraucher. Ein Kilogramm Mehl der Type 405 kostet im Preiseinstiegssegment seitdem 0,39 Ct und damit 4 Ct mehr als noch im Oktober. Die Dürre hat zwar auch bewirkt, dass die heimische Zuckerrübenernte ebenfalls wesentlich kleiner ausfällt, allerdings sind hier die Preise auf Verbraucherebene zurückgegangen. Statt 65 Ct/kg wie zuvor zahlen die Verbraucher seit Oktober 6 Ct weniger. Trotz kleinerer Ernte steht noch genug Zucker aus der Vorsaison zur Verfügung, weshalb die Preise reduziert wurden.

Das 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter kostet zurzeit 10 Ct mehr als im Vorjahr und somit 1,69 EUR, während Milch dagegen günstiger erhältlich ist. Zurzeit liegen die Verbraucherpreise für Milch mit 3,5 % Fett bei 0,70 EUR/l und bei 0,62 EUR/l für Milch mit einem Fettgehalt von 1,5 % im unteren Preissegment.

Wer vor Weihnachten noch Spritzgebäck backen möchte, zahlt für die Grundzutaten 500 g Mehl, 250 g Butter, 250 g Zucker und 2 Eier aus dem Basissortiment aktuell 2,29 EUR. Das sind 14 Ct mehr als im vergangenen Jahr. Da sich die unterschiedlichen Preisentwicklungen der verschiedenen Lebensmittel gegenseitig beinahe ausgleichen, fällt die Teuerung moderat aus. Für eine Tasse warme Milch (200 ml), um die Kekse einzutauchen, zahlen die Verbraucher dagegen nur 2 Ct mehr als 2017.

Aktionsware teils günstiger als Preiseinstiegssegment

Doch besonders zur Weihnachtszeit werden viele der Grundzutaten in den Prospekten des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) häufig beworben. So ist in der aktuellen Woche, den AMI Aktionspreisen im LEH zufolge, Markenbutter von Meggle bei Kaufland für 1,65 EUR/250 g erhältlich und somit 4 Ct günstiger als im Preiseinstiegssegment. Bei Eiern gibt es zu dieser Jahreszeit häufig welche gratis dazu. So konnten die Verbraucher in der 48. KW 2018 beim Discounter Lidl eine 12er Packung Bio-Eier für 2,75 EUR kaufen, was dem Preis einer normalen 10er Packung entspricht.

Nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf, wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen. Natürlich können Sie sich mit den AMI Aktionspreisen im LEH selbst ein Bild von den Werbeaktivitäten für verschiedene Lebensmittel, wie Milch, Butter, Eier, Fleisch, Bier, Obst und Gemüse machen. Nicht nur der Aktionspreis, auch Angaben zur Herkunft, Verpackung und weitere Produktspezifikationen ermöglichen Ihnen individuelle Analysen.

Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten reduziert

19.04.2024 (AMI) – In Deutschland nahm der Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten im Jahr 2023 überwiegend ab. Insbesondere Frischmilcherzeugnisse waren davon betroffen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Bio-Ersatzprodukte – ein Trend mit Zukunft?

09.11.2023 (AMI) – Bio-Ersatzprodukte haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom auf dem deutschen Markt erfahren. Doch seit der wirtschaftlich instabilen Situation 2022 sinkt die private Nachfrage nach Bio-Produkten und Verbraucher reagieren sehr preissensibel. Sind von diesem Rückgang auch die pflanzlichen Bio-Ersatzprodukte betroffen?   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate schwächt sich weiter ab

26.09.2023 (AMI) – Den siebten Monat in Folge verzeichnet die Teuerungsrate frischer Lebensmittel ein niedrigeres Niveau als noch im Monat zuvor.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Bio-Lebensmittel verteuern sich moderat

21.07.2023 (AMI) – Im ersten Halbjahr 2023 lagen die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 15,1 % über dem Vorjahresniveau.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate ist weiter auf dem Rückzug

29.06.2023 (AMI) – Den vierten Monat in Folge schwächte sich nun das Preisniveau für frische Lebensmittel ab.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Haushaltsnachfrage

Verkäufe mit Bio-Brot weiterhin im Minus

22.06.2023 (AMI) – Bei Bio-Brot und -Backwaren zeichnen sich über die Jahre gesehen weitreichende Verschiebungen in den Essgewohnheiten ab. Das klassische Brot wird immer mehr und mehr von frischen Backwaren wie Brötchen oder Baguette eingeholt. Dabei kaufen die Haushalte immer häufiger abgepacktes Brot im LEH statt Frisches an der Theke, so die AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanels.   Mehr

Europa | Öko-Gartenbau | Haushaltsnachfrage

Ende des starken Wachstums am Schweizer Bio-Markt

19.05.2023 (AMI) – Der Gesamtumsatz am Schweizer Bio-Markt ist im Jahr 2022 erstmals leicht rückläufig.   Mehr

Europa | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Europäischer Bio-Markt wächst auch 2021 weiter

09.03.2023 (AMI) – Die Europäer gaben 2021 3,8 % mehr Geld für Bio-Produkte aus als 2020. Das Wachstum hat sich nach dem Boom-Jahr 2020 wieder verlangsamt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Milchprodukte 2022 weniger stark nachgefragt

10.02.2023 (AMI) – Die Nachfrage nach Milchprodukten ist 2022 gesunken. Die Entwicklungen am Produktmarkt seit Herbst 2021 und der Krieg in der Ukraine führten zu hohen Verbraucherpreisen.   Mehr

Deutschland | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Möhren erobern die zweite Position zurück

07.02.2023 (AMI) – Nachdem die Pandemie die Gemüseeinkäufe zwei Jahre beflügelt hatte, erhielten sie 2022 durch die Inflation einen Dämpfer.   Mehr