Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

2019 bringt weitere Rücknahmen beim Milchgeld

22.04.2020 (AMI) – Im vergangenen Jahr ist die Auszahlungsleistung der Molkereien für Kuhmilch in Deutschland weiter zurückgegangen. Dabei waren die Rücknahmen bei konventionell und bei biologisch erzeugtem Rohstoff in etwa gleich ausgeprägt.

Laut amtlicher Statistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zahlten die deutschen Molkereien 2019 für konventionell erzeugte Kuhmilch mit standardisierten Inhaltsstoffen inklusive Nachzahlung im Bundesmittel 33,70 Ct/kg an ihre Lieferanten aus. Das waren 0,67 Ct oder 1,9 % weniger als im Vorjahr, womit der Abschlag moderater waren als 2018. Im Vergleich zum Fünfjahresmittel 2014 bis 2018 fiel das Ergebnis dennoch leicht überdurchschnittlich aus.

Im Jahresverlauf von 2019 waren die Erzeugerpreise für Milch zunächst zeitverzögert den schwächeren Preisentwicklungen an den Produktmärkten vom Herbst 2018 gefolgt. Vor allem die Butterpreise hatten spürbar nachgegeben, was Abschläge bei der Auszahlungsleistung der Molkereien zur Folge hatte. Die Schwäche bei der Verwertung von Käse und Molke verlängerte die rückläufige Tendenz bei den Erzeugerpreisen bis in den Sommer. Bis August gaben die Erzeugerpreise dabei gegenüber dem Jahresbeginn von 2019 dennoch lediglich um rund 1,2 Ct nach. Im letzten Drittel folgte eine Erholung, im Wesentlichen ausgelöst durch den Preisanstieg bei Magermilchpulver. Diese war allerdings deutlich geringer ausgeprägt als in den beiden Vorjahren. Das Jahr endete mit einer Auszahlung von 33,3 Ct/kg, das waren 0,5 Ct weniger als zu Jahresbeginn.

Auch Preise für Bio-Milch leicht schwächer

Die Auszahlungsleistung für biologisch/ökologisch erzeugte Kuhmilch ging 2019, wie bereits im Vorjahr leicht zurück. Zuvor hatten sich die Preise sehr stabil auf vergleichsweise hohem Niveau bewegt, zwischen 2015 und 2017 mit leicht steigender Tendenz. Mit im Bundesmittel ausgezahlten 47,64 Ct/kg für Rohstoff mit standardisierten Inhaltsstoffen wurde 2019 das Vorjahresergebnis um 0,7 Ct unterschritten. In ähnlichem Umfang hatte die Auszahlung auch im Jahr 2018 nachgegeben.

Der Abstand zwischen den beiden Milcharten belief sich 2019 auf 13,9 Ct. Damit war die Differenz nahezu genau so groß wie im Jahr zuvor, jedoch deutlich geringer als 2015 und 2016, als für biologisch/ökologisch erzeugte Kuhmilch im Schnitt 20 Ct mehr ausgezahlt wurden als für den konventionellen Rohstoff.

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Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

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