Deutschland | Rohmilch | Erzeugung

Liquidität in den Milchviehbetrieben weiter eingeschränkt

20.01.2021 (AMI) – Die wirtschaftliche Situation der deutschen Milcherzeuger hat 2020 einen weiteren Dämpfer erhalten. Im Betriebszweig Milchproduktion ist die Marge aus Erlösen und variablen Kosten im vergangenen Jahr nochmals zurückgegangen. Dies zeigt die Modellrechnung der AMI für eine Milchkuh mit einer Jahresleistung von 8.500 kg Milch aus konventioneller Produktion.

Trotz eines vielversprechenden Starts ist für die deutschen Milcherzeuger im Jahr 2020 die erhoffte weitere Erholung ausgeblieben. Stattdessen haben sich die Kennzahlen im Betriebszweig Milchproduktion in Folge der marktseitigen Verwerfungen durch die Corona-Pandemie überwiegend zu Ungunsten der Milcherzeuger entwickelt. Die Erlöse gaben in der Jahresbetrachtung, trotz Erholung der Erzeugerpreise ab der Jahresmitte, insgesamt nach. Dies war im Nachhinein betrachtet jedoch weniger deutlich als zunächst zu befürchten war. Die variablen Kosten zeigten sich in der Modellrechnung derweil im vergangenen Jahr in der Summe weitgehend stabil. Dies führte in der Betrachtung für 2020 zu einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in den Milchviehbetrieben.

Gleichzeitig nahmen die Forderungen von Politik und Gesellschaft an die Produktion hinsichtlich Tierwohl sowie Tier- und Umweltschutz stetig zu. Das führte zu höheren Produktionskosten, denen aber aus Erzeugersicht unbefriedigende Erlöse für Milch gegenüberstehen. Vor diesem Hintergrund ist es den Betrieben häufig nicht möglich, kostendeckend zu wirtschaften. Im Zuge dessen wird sich der starke Strukturwandel bei den Milchviehbetrieben in Deutschland voraussichtlich weiter fortsetzen.

Wie stellen sich die Entwicklungen im Detail dar? Und wie sind die Aussichten im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit der Milchviehbestriebe? Eine ausführliche Analyse hierzu finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft.

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Beitrag von Andreas Gorn

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