Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung mengenmäßig am Wendepunkt?

31.08.2017 (AMI) – Die Milchanlieferung in der EU entsprach im ersten Halbjahr 2017 in etwa den Mengen des Vorjahres. Nach zunächst noch rückläufigen Tendenzen wurde die Vorjahreslinie im weiteren Verlauf bis Juni zunehmend überschritten. In der zweiten Hälfte sind wieder umfangreichere Mengen zu erwarten.

Zur Jahresmitte hat die europäische Milchproduktion an Dynamik zugelegt. Hierzu dürften die wieder deutlich gestiegenen Erzeugerpreise für Milch maßgeblich beigetragen haben. In den einzelnen Mitgliedstaaten der EU hat sich der Rückgang gegenüber dem Vorjahr weiter verringert oder der seit einigen Monaten wieder vermehrt festzustellende Mengenzuwachs verstärkt. Damit ist mittlerweile vom flächendeckenden Rückgang, der den europäischen Milchmarkt im zweiten Halbjahr 2016 und in den ersten Monaten dieses Jahres bestimmt hat, kaum mehr etwas übrig. Vielmehr fiel die Milchanlieferung in den meisten Mitgliedstaaten wieder höher aus als ein Jahr zuvor. Dadurch hat sich das Milchaufkommen auf der Basis aktueller Berechnungen der AMI im Juni wieder deutlicher oberhalb der Vorjahreslinie bewegt.

Halbjahresbilanz mengenmäßig nahezu ausgeglichen

Im Zuge dessen hat sich der Mengenrückstand in der aggregierten Betrachtung weiter reduziert. Von Januar bis Juni 2017 waren die EU-weit angelieferten Milchmengen schätzungsweise mit rund 78,7 Mio. t im Tagesschnitt noch um lediglich 0,1 % geringer als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres, nachdem der Rückstand bis Februar noch 1,8 % betragen hatte.

In der Gesamtbetrachtung für das erste Halbjahr hat, durch die zunehmende Dynamik bei den Anlieferungen, die Zahl der Mitgliedstaaten, die mengenmäßig wieder oberhalb des Vorjahres unterwegs waren, zugenommen.

Wie geht es ab der Jahresmitte weiter?

In der Vorausschau dürfte die Dynamik am EU-Milchmarkt, im Zuge der deutlich erholten Milcherzeugerpreise, angebotsseitig bis zum Jahresende zunehmen. Seit dem Durchschreiten des diesjährigen Saisonhochs im Mai befindet sich die Milchanlieferung voraussichtlich bis in den November hinein im saisonalen Abschwung. Dabei wurde das Vorjahresniveau zuletzt zunehmend überschritten. Dies dürfte auch im zweiten Halbjahr der Fall sein. Die regional schlechten Grundfutterqualitäten und die reduzierten Kuhbestände dürften den Anstieg jedoch tendenziell begrenzen.

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Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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