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Gentechnikfreie Milch wächst dynamisch

16.11.2017 (AMI) – Milch ohne Gentechnik hat in Deutschland im laufenden Jahr einen kräftigen Schub erfahren. Immer mehr Milchviehalter satteln auf diese Milchart um. Vor allem die Forderung des Handels nach gentechnikfrei erzeugten Molkereiprodukten ist die treibende Kraft.

In der deutschen Milchviehhaltung findet ein Umstellungsprozess statt. Mit rasanten Schritten schreitet die Erzeugung von Milch ohne Gentechnik voran. Mittlerweile kommen, nach AMI-eigenen Erhebungen, bei rund 40 % der Milch keine gentechnisch veränderten Futtermittel mehr zum Einsatz. Vor sieben Jahren lag der Anteil gerade einmal bei rund 3 %.

Schnelle Verbreitung

Die AMI hat den Prozess im Rahmen ihres Milchpreisvergleiches begleitet und berechnet für diesen Produktionszweig gesonderte Preise. In der ersten Auswertung für das Jahr 2011 konnte lediglich für sechs Molkereien ein Ergebnis ermittelt werden. Mittlerweile findet sich bei gut 40 Unternehmen und ihren Liefergemeinschaften ein entsprechender Zuschlag auf der Milchgeldabrechnung. Dieser beträgt zumeist exakt 1,0 Ct/kg.

Die hohe Geschwindigkeit, mit der die Umstellung auf Milch ohne Gentechnik voranschreitet, hat zwei Ursachen. Zum einen ist hier die Forderung des Handels zu nennen, der mehr und mehr gentechnikfrei erzeugte Produkte in seinen Regalen sehen will. Zum anderen stellt die getrennte Milcherfassung die Molkereien vor logistische und verarbeitungstechnische Herausforderungen. Daher haben bereits einige vollständig umgestellt.

Welche Herausforderungen bringt die Umstellung auf Milch ohne Gentechnik mit sich? Wie weit ist der Prozess vorangeschritten? Und warum schwankt der Abstand zu den konventionellen Preisen so stark? Antworten auf diese Fragen finden Sie in den aktuellen Analysen im Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft. Sie sind noch kein Kunde? Dann abonnieren Sie am besten gleich den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft in unserem Shop und erhalten umfassende Informationen zu den Milcherzeugerpreisen und weiteren aktuellen Themen des Milchmarktes.

Beitrag von Dr. Kerstin Keunecke
Marktexpertin Milch und Milchprodukte

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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