Deutschland | Zucker | Marktversorgung

Globaler Zuckermarkt überversorgt

07.06.2017 (AMI) – Für 2017/18 wird eine Rekordzuckerproduktion erwartet. Der Konsum wächst weltweit aber nicht entsprechend. Die EU positioniert sich neu am Markt. Die Preisentwicklung hängt von Vorratsentscheidungen ab.

Weltweit wird die Zuckererzeugung im kommenden Wirtschaftsjahr um 9 Mio. t auf rund 180 Mio. t steigen, so das USDA im Prognosebericht „Sugar: World Markets and Trade“ vom Mai 2017. Das wäre ein neuer Rekord. Nach einer drastischen Einschränkung im Vorjahr wächst nach Anbauausdehnung und bei höheren Erträgen vor allem das Aufkommen in Indien. Einen erheblichen Anteil am Zuwachs hat erstmals die EU, nachdem sowohl Produktions- als auch Exportbeschränkungen 2017/18 erstmals nicht mehr vorhanden sind.

Ein hoher Angebotsdruck mit entsprechenden Exporten soll dafür sorgen, dass der globale Zuckerverbrauch annähernd auf seinem sehr hohen Niveau verbleibt, so das USDA. An die riesige Produktion kommt er aber nicht heran.

Für die Preisentwicklung stehen die Zeichen eher auf Baisse. Allerdings hängt viel von politischen Entscheidungen ab. China hat beispielsweise vor 5 Jahren begonnen, Bestände aufzubauen und hat dafür viel importiert. Wird die bisherige Strategie der Sicherstellung der Marktversorgung verändert, hat das nicht nur Auswirkungen auf die Produktion vor Ort, sondern auch auf die Importmenge und den Preis. In Brasilien erwartet das USDA einen etwas geringeren Einsatz von Zucker in der Ethanolproduktion, so dass mehr Zucker für den Export bereitgestellt werden könnte. Mehr Ausfuhren und eine Neupositionierung der EU am Weltmarkt werden zusätzlich negativen Einfluss auf den Preis nehmen können.

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Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

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