Paris: Mais auf 3-Monatstief
Die Weizennotierungen an der Euronext befanden sich jüngst auf dem niedrigsten Stand seit Anfang September 22. Am 16.11.2022 schlossen die Kurse bei 319,75 EUR/t und verzeichnen damit auf Wochensicht ein Minus von 9 EUR/t. Auch die Maiskurse können ihr Vorwochenniveau nicht halten und verloren binnen 5 Handelstagen 16 auf 307,50 EUR/t. Damit befanden sich die europäischen Maisnotierungen sogar auf dem tiefsten Stand seit Mitte August 22.
Auslöser für die fortdauernde Abwärtsbewegung der Getreidekurse ist insbesondere die Aussicht auf den Fortbestand des ukrainischen Exportkorridors. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass das vereinbarte Abkommen, das am 19.11.2022 ausläuft, zwischen der Ukraine, der UN und Russland verlängert wird. Russlands Bedingung ist, dass mehr Getreide in die bedürftigeren Länder geliefert wird. Mit den fortlaufenden Getreide- und Ölsaatenlieferungen aus der Ukraine würde das Angebot am Weltmarkt wachsen. Das dürfte die globalen Angebotssorgen deutlich schmälern, was für Kursdruck sorgt. Zudem bleibt die Konkurrenz von russischem Weizen groß. Das Land hat in diesem Jahr eine Rekordernte an Weizen eingefahren. Hinzu kommt, dass russischer Weizen am Weltmarkt deutlich preisgünstiger ist. Allerdings kürzte die Börse in Rosario seine Schätzung um weitere 1,9 auf 11,8 Mio. t für die argentinische Ernte im laufenden Jahr. Das wäre das niedrigste Volumen seit 7 Jahren. Diese voraussichtlich deutlich kleinere argentinische Ernte und die geringere australische Getreidequalität, aufgrund der anhaltenden Regenschauer, könnten die Konkurrenz für EU-Ware, auch auf dem afrikanischen Markt, verringern und langfristig für etwas Kursaufschwung sorgen. Das rückt derzeit aber in den Schatten der Verhandlungen über den ukrainischen Exportkorridor.
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Svenja Herrmann
Junior Produktmanagerin Agribusiness
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