Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Wintereinbruch in Europa

15.12.2022 (AMI) – Die Minustemperaturen geben Anlass zur Sorge. In Osteuropa führt der Kälteeinbruch zu größeren Logistikproblemen.

An der Euronext liegen die Getreidekurse erneut unter Vorwoche. Am 14.12.2022 schlossen die Weizenkurse in Paris bei 302,50 EUR/t und verzeichnen damit ein Minus von 4,50 EUR/t. Mais hingegen verliert binnen einer Handelswoche mit 7,75 auf 284,25 EUR/t etwas kräftiger.

Der Eurokurs kannte in den vorangegangenen Wochen nur den Weg nach oben. Bedingt durch einen festeren Kurs der Gemeinschaftswährung wird europäische Ware am Weltmarkt allerdings unattraktiver. Die Konkurrenz von osteuropäischem Getreide bleibt groß. Die Wiederaufnahme der Hafentätigkeiten in Odessa, nachdem der Hafen zu Beginn der laufenden Handelswoche bedingt durch einen russischen Streik zur Energieversorgung, keinen Strom hatte, schmälert die Sorgen anhaltend kriegsbedingten Unterbrechung der Verschiffungen. Unterdessen sind die russischen Getreideausfuhren aufgrund von Stürmen auf dem Schwarzen und Asowschen Meer deutlich zurückgegangen. Der Wintereinbruch mit Minustemperaturen könnte allerdings in den kommenden Tagen die Logistikprobleme am Schwarzen Meer vergrößern, was die weltweiten Versorgungsrisiken der Marktteilnehmer wieder aufkeimen lassen würde.

Derweil laufen in Frankreich die Exporttätigkeiten weiterhin rege. FranceAgriMer korrigierte seine Prognose für die französischen Weizenexporte außerhalb der EU in der laufenden Saison nach oben. Die Nachfrage aus Marokko und China ist hierbei besonders lebhaft, das Kaufinteresse anderer Länder hingegen gleichzeitig geringer, so dass das nationale Institut an seiner Schätzung für die Vorräte des Landes festhielt.

In Westeuropa kehrt der Winter und mit ihm Minustemperaturen ein. In Deutschland gab es zuletzt Befürchtungen, dass die Bestände durch die tiefen Fröste geschädigt werden könnte. Es gibt zurzeit kaum eine schützende Schneedecke. Weizen ist aufgrund der größeren Widerstandfähigkeit voraussichtlich besser als Gerste gerüstet, die insbesondere im Osten des Landes einige Schäden erlitten hat.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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