Welt | Soja | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Konkurrenz belastet US-Kurse

01.03.2023 (AMI) – Die US-Sojakurse rutschen angesichts der anstehenden Rekordernte in Brasilien unter Druck. Aber es gibt auch stabilisierende Meldungen aus Südamerika.

Für die Sojanotierungen ging es in Chicago abwärts. In fünf Handelstagen gab der Fronttermin um 18 EUR/t nach und schloss am 1.03.2023 bei umgerechnet 516 EUR/t.

Belastet wurde durch die Notierung durch die Aussicht auf die brasilianische Rekordernte und die damit deutlicher als sonst ausfallende Kanalisierung der globalen Nachfrage auf südamerikanische Sojabohnen. So reduzierten sich die US-Exporte bereits in der Vorwoche auf 690.984 t, während in der 6. KW noch 1,6 Mio. t verschifft worden waren. Druck übten zusätzlich technische Verkäufe zum Monatswechsel aus.

Leicht begrenzt wurden die Verluste durch die erneut gesenkten Ernteprognosen für Argentinien. Die Getreidebörse von Buenos Aires sieht die Sojaernte 2023 jetzt bei 33,5 Mio. t und hat sich damit bereits deutlich von den 48 Mio. t entfernt, die zu Beginn der Aussaat prognostiziert worden waren.

Außerdem läuft es in Brasilien nicht rund, der Drusch hinkt hinterher. Aktuell haben brasilianische Farmer rund 33 % des Areals geräumt, 11 Prozentpunkte weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Damit steht weniger Ware für den Export zur Verfügung, allerdings dürfte sich damit das Exportfenster Brasiliens nach hinten verschieben. Das schürt die Hoffnung der US-Anbieter vorerst weiterhin umfangreich Lieferungen Richtung China absetzen zu können, bis dann, ab April 23, reichlich billige brasilianische Sojabohnen am Weltmarkt verfügbar sind.

Auf dem jährlichen Outlook Forum des USDA Ende der vergangenen Woche enttäuschte die Sojaprognose. Die Anbaufläche zur Ernte 2023 wird nahezu unverändert zum Vorjahr auf 87,5 Mio. ha geschätzt. Marktteilnehmer waren von einer Ausweitung ausgegangen.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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