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Chicago: Schwaches Exportgeschäft belastet

12.07.2023 (AMI) – Die Nachfrage nach US-Sojabohnenexporten schwindet angesichts der günstigeren Konkurrenz aus Brasilien sowie den verbesserten Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten.

Die Sojabohnennotierungen an der Börse in Chicago gerieten in der zurückliegenden Berichtswoche unter Druck. Der Fronttermin gab innerhalb von 5 Handelstagen um umgerechnet 19 auf 508 EUR/t nach.

Belastet wurden die Kurse durch die Aussicht auf Niederschläge in den US-Anbaugebieten, welche den Feldbeständen zugutekommen dürften. Dies bestätigt auch der jüngste Bericht zum Zustand der US-Feldbestände vom vergangenen Montag. Demnach befinden sich aktuell 51 % der Feldbestände in einem guten bis ausgezeichnetem Zustand, ein Plus von 1 Prozentpunkt gegenüber der Vorwoche, aber immer noch der niedrigste Wert zu diesem Zeitpunkt in der Saison seit über zehn Jahren und 11 Prozentpunkte weniger als im vorigen Jahr. Zeitgleich sind die Bestände etwas weiter in ihrer Entwicklung als in der zurückliegenden Saison, so das USDA.

Des Weiteren bleibt das US-Exportgeschäft angesichts der brasilianischen Konkurrenz auf Sparflamme. In den zurückliegenden Wochen wurden 238.234 t Sojabohnen für den Export inspiziert, 9 % weniger als in der Vorwoche und 34 % weniger als noch vor einem Jahr.

Zuletzt konnte sich die Notierung aber wieder befestigen, da Marktteilnehmer erwarten, dass das USDA im kommenden Bericht zu Angebot und Nachfrage seine Prognose zur US-Sojabohnenernte reduzieren wird. Ende Juni hatte das US-Landwirtschaftsministerium bereits die Flächenschätzung vom März 23 um 5 % auf 33,8 Mio. ha reduziert. Des Weiteren gab die Getreidebörse in Rosario bekannt, dass die argentinische Sojabohnenernte beendet sei und nur rund 21 Mio. t eingefahren werden konnten. Zu Beginn der Saison lagen die Schätzungen noch bei 47 Mio. t. Ausschlaggebend war eine der verheerendsten Dürren in der jüngeren Geschichte des Landes.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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