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Chicago: Regen in Brasilien setzt Sojakurse unter Druck

22.11.2023 (AMI) – Niederschläge in Brasilien kommen der dortigen Sojaaussaat zugute und schmälern die globalen Angebotssorgen, was die Sojanotierung unter Druck setzt. Robuste Exportdaten sowie niedrige Bestände in den USA limitieren die Verluste.

Die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago haben nach der Hausse der letzten Wochen etwas nachgegeben. Innerhalb der letzten 5-Handelstage gab der neue Fronttermin Januar 2024 um rund 7 EUR/t nach und schloss am 21.11.2023 bei umgerechnet 462 EUR/t. Der Kontrakt November 2023 war am 14.11.2023 ausgelaufen.

Das bestimmende Thema der zurückliegenden Woche waren die Vegetationsbedingungen in Brasilien sowie in Argentinien. Regenfälle in Brasiliens Norden und die Aussicht auf Schauer in den kommenden Tagen hatten die Kurse vor dem zurückliegenden Wochenende unter Druck gesetzt. Dies dürfte den ansonsten von Hitze und Trockenheit geplagten Anbaugebieten etwas Erholung verschafft. Allerdings dürften die Niederschläge kaum ausreichen, um das derzeitige Wasserdefizit auszugleichen. In der Folge könnten einige Farmer auf den Anbau von Sojabohnen in dieser Saison verzichten und auf Kulturen wie Baumwolle ausweichen, welche mit diesen Bedingungen besser zurechtkommen.

Vom US-Markt kamen bullische Impulse. Nach Angaben der National Oilseed Processors Association, NOPA, verarbeiteten die US-Sojabohnenverarbeiter im Oktober eine Rekordmenge an Sojabohnen, während die Bestände auf den niedrigsten Stand seit 9 Monaten sanken. Zudem zogen die Kassamarktpreise an den Terminals des Mittleren Westens an. Besonders Sojaschrot ist derzeit nur begrenzt verfügbar und tendiert preisfest. Des Weiteren wurde die Kursverluste durch robuste Exportdaten limitiert. So wurden in der 45 KW rund 3,9 Mio. t Sojabohnen zur Lieferung in der laufenden Saison verkauft. So viel wurde zuletzt 2012 innerhalb einer Woche verkauft.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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