Chicago: Mais und Weizen rutschen ab
Die Maiskurse an der Börse in Chicago standen unter erheblichem Druck in der zurückliegenden Berichtswoche. Am 21.2.2024 fiel der Fronttermin März 2024 mit umgerechnet 149,70 EUR/t auf den niedrigsten Stand seit November 2020. Eine Woche zuvor hatte dieser noch bei 155,91 EUR/t gelegen.
Druck kam besonders von den verbesserten Vegetationsbedingungen in Südamerika. So dürften die für das Wochenende erwarteten Niederschläge in der argentinischen Pampa den Erträgen der Maisernte 2024 zugutekommen. Des Weiteren wurden die Kurse durch die Erwartung eines großen Angebotes in der laufenden Saison auf die Kurse. Weitere Teilnehmer verwiesen auf die verstärkten Verkäufe der Erzeuger am Kassamarkt im Mittleren Westen, diese halten, so der Handel, noch große Mengen Mais aus der Rekordernte 2023. Zudem erwartet das USDA, dass die Endbestände in den USA zum Ende des kommenden Wirtschaftsjahres 2024/25 um fast 10 Mio. t auf 65,9 Mio. t ansteigen dürfte, so viel wie seit 1987/88 nicht mehr.
Auch in Brasilien erwarten die Erzeugergenossenschaften einen deutlichen Anstieg der Vorräte. Ausschlaggebend sind neben der Rekordernten 2023 die nur schleppenden Verkäufe der Farmer in der laufenden Saison.
Weizenkurse erholen sich von Kontrakttief
Auch die US-Weizenkurse standen angesichts der Aussicht auf ein großes Angebot und einen harten Wettbewerb am Exportmarkt unter Druck. Zwischenzeitlich fiel der März 2024 Kontrakt auf einen neuen Tiefstand von 191,24 EUR/t. Auch die massive Eindeckung der Rohstofffonds mit Shortpositionen trug dazu bei. In der Folge konnten die Weizenkurse sich zuletzt in einer kurzen Handelswoche wieder etwas erholen und schlossen am 21.2.2024 bei 198,25 EUR/t, einem Minus von 2,55 EUR/t auf Wochensicht. Besonders das große günstigere Angebot aus der Schwarzmeerregion lastet auf den internationalen Weizenpreisen. Dies wurde auch durch die jüngste ägyptische Ausschreibung unterstrichen. Im Rahmen dieser kaufte die staatliche ägyptische Getreideagentur 180.000 t Weizen ukrainischer und rumänischer Herkunft. Des Weiteren bewerteten die Marktakteure die jüngsten Prognosen zur russischen Weizenernte 2024. Demnach erwarten mehrere auf Russland spezialisierte Agrarberatungsunternehmen, dass Russland um 93 bis 94 Mio. t Weizen ernten dürfte. Zuvor waren rund 91,3 Mio. t erwartet worden.
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Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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