Überschwemmungen in Brasilien treiben US-Sojakurse
Die Sojabohnenkurse haben in der zurückliegenden Woche an der Börse in Chicago zugelegt. Am 7.5.2024 schloss der Fronttermin Mai 24 bei umgerechnet 420,52 EUR/t, ein Plus auf Wochensicht von 27,83 EUR/t. Zwischenzeitlich streifte der Kurs den höchsten Stand seit Anfang Januar dieses Jahres.
Gestützt wurden die Notierungen besonders durch die verheerenden Überschwemmungen in Brasilien. Im Bundessstaat Rio Grade des Sul könnten bis zu 80 % der noch nicht abgeernteten Sojabohnenfeldbestände durch die Wassermassen Schaden genommen haben, heißt es von Marktteilnehmern. In der betroffenen Region waren zu Beginn der Überschwemmungen noch 40 % der Flächen nicht gedroschen, normalerweise ist die Ernte zu diesem Zeitpunkt in der Saison bereits zu 80 bis 90 % abgeschlossen. Der Bundesstaat erzeugt hinter Mato Grosso am meisten Sojabohnen innerhalb Brasiliens. Das bisher hochgesteckte Ziel von 22,5 Mio. t Sojabohnen (70 % mehr als im Vorjahr) dürfte kaum erreicht werden. Marktkenner rechnen nach derzeitigem Stand eher mit 19 bis 20 Mio. t.
Die Preise wurden auch durch den Streik der Arbeitnehmer des argentinischen Ölsaatensektors beeinflusst. Der Streik hatte die Arbeiten in den Häfen zum Erliegen gebracht. In der Folge kamen die Lieferungen des weltweit größten Exporteurs von Sojaöl und zweitgrößten Lieferanten von Sojaschrot zeitweise zum Erliegen.
Zudem profitierten die Kurse von der Aussicht auf Niederschläge in den US-Anbaugebieten. Besonders im Mittleren Westen sowie den Great Plains sind für die kommenden Woche Niederschläge prognostiziert, welche die laufende Aussaat verzögern könnten. Bislang läuft die Aussaat jedoch überdurchschnittlich flott. Am 6.5.2024 waren auf 25 % der avisierten Flächen die Arbeiten abgeschlossen, 7 Prozentpunkte mehr als eine Woche zuvor und über dem langjährigen Durchschnitt von 21 %.
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Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Tel. (0228) 33805-514
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