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Chicago: US-Kassamarkt stützt Maiskurse

13.06.2024 (AMI) – Während die Maiskurse angesichts fester Kassapreise und einer heranrollenden Hitzewelle in den US-Anbaugebieten zulegt, verlieren die Weizenkurse. Ausschlaggebend ist die derzeit schwache Nachfrage sowie die Aussicht auf eine große US-Ernte.

Die Maiskurse an der Börse in Chicago konnten in der zurückliegenden Berichtswoche zulegen. Am 12.06.2024 schloss der Fronttermin Juli 24 bei umgerechnet 166,13 EUR/t, was einem Plus auf Wochensicht von 7,10 EUR/t entspricht.

Gestützt wurden die Notierungen vom festen US-Kassamarkt. Die Bereitschaft der Farmer ihre Maislagerbestände bei dem derzeitigen Preisniveau zu mobilisieren ist gering. In der Folge stiegen die Gebote im Mittleren Westen der USA. Zudem profitierten die Kurse von der Aussicht auf eine Hitzewelle. Diese soll ab Anfang Juli die zentralen Anbaugebiete in den USA heimsuchen.

Der USDA-Bericht zur globalen Situation der Agrarwirtschaft konnte die Kurse kaum bewegen. Das US-Landwirtschaftsministerium beließ in seinem am 12.06.2024 erschienen Bericht die Maisernteprognosen für Brasilien und Argentinien auf dem Niveau des Vormonats. Auch die US-Endbestände sieht das Ministerium unverändert zum Bericht des Vormonats. Die Prognose für die weltweiten Maisendbestände 2024/25 wurden dagegen nach unten auf 310,8 Mio. t korrigiert, gegenüber 312,3 Mio. t im Mai. Die neue Zahl lag jedoch über dem Durchschnitt der Erwartungen der Marktteilnehmer.

Weizenkurse rutschen ab

Die Weizennotierungen standen dagegen weiterhin unter Druck. Besonders die schwächelnde Nachfrage sowie die Aussicht auf die größte US-Weizenernte seit 5 Jahren drückte auf die Notierungen. Auch die zuletzt rückläufigen russischen Exportpreise belasteten die Kurse. Diese hatten nach einem mehrwöchigen Anstieg nachgegeben, nachdem die Türkei bekannt gab, die Weizenexporte bis Mitte Oktober 2024 auszusetzen.

Begrenzt wurden die Verluste jedoch durch die anhaltende Sorge bezüglich der russischen Weizenernte. Die Fröste im Mai könnten nach Angaben des russischen Getreideverbandes auf größere Flächen Schäden angerichtet haben als zuvor angenommen. Das USDA senke in seinem Bericht die Prognose zur russischen Weizenernte 2024 um 5 auf 83 Mio. t. das Vorjahresergebnis würde damit sogar um 8,5 Mio. t verfehlt werden. Vor diesem Hintergrund schloss der Fronttermin Juli 24 bei umgerechnet 210,58 EUR/t, was einem Minus von 7,98 EUR/t auf Wochensicht entspricht.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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