Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps auf 3-Monatstief

07.08.2024 (AMI) – Die Notierungen rutschen in einem schwachen Umfeld ab. Im Fokus stehen weiterhin die Ölsaatenernten auf der Nordhalbkugel.

Die Pariser Rapsnotierungen tendieren mit dem Frontterminwechsel deutlich schwächer. Der neue Fronttermin November 2024 schloss am 06.08.2024 bei 449,75 EUR/t und verfehlt das Vorwochenniveau damit um 22,25 EUR/t. Gleichzeitig fiel er auf den niedrigsten Stand seit Ende April 24. Folgetermine der Ernte 24 geben um 23,25 EUR/t nach, Kontrakte der Ernte 25 sogar um bis zu 29,50 EUR/t.

Obwohl das Angebot aufgrund der kleineren Ernte knapp ist, sinken die Kurse weiter. Dies zeigt, wie stark der EU-Raps von den Entwicklungen am Weltmarkt abhängig ist. Die US-Sojakurse gewinnen zwar auf Wochensicht immerhin 1,25 EUR/t, verloren allerdings zum Beginn der laufenden Handelswoche allein binnen eines Tages 15,75 EUR/t. Ähnlicher Wochenverlauf zeigt sich bei Palmöl, das jüngst rund 24 EUR/t verlor. Kanadischer Raps gibt auf Wochensicht hingegen um knapp 5 % nach.

Für zusätzliche Belastung sorgte der feste Eurokurs. Dieser gewann rund 1,4 % an Wert. Gleichzeitig gab Rohöl aufgrund von Konjunktursorgen in China und den USA nach. Das schmälerte das Kaufinteresse aus dem Biodieselsektor obendrein.

Im Fokus bleiben die globalen Entwicklungen, auf der Nordhalbkugel laufen die Ernten. In Kanada waren die Bedingungen vor allem im Westen des Landes ungünstig. Nun laufen die Erntearbeiten, die das aktuell ohnehin schon üppige Ölsaatenangebot weiter vergrößern. In Westeuropa läuft die Rapsernte hingegen enttäuschend. Jüngst korrigierte die EU-Kommission ihre Prognose der EU-Rapserzeugung weiter nach unten. Nun dürften mit prognostizierten 18,4 Mio. t sogar 1,2 Mio. t weniger von den Feldern geholt werden als zur Ernte 23.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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