Terminmärkte: US-Sojaernte fast beendet
Die Sojabohnenkurse in Chicago konnten gegenüber Vorwoche etwas zulegen. Am 05.11.2024 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 335 EUR/t, rund 6 EUR/t über Vorwochenniveau. Große Kurssprünge blieben hierbei aus. Der Erntedruck auf die Kurse ließ allmählich nach, denn die avisierte Sojabohnenrekordernte in den USA stand kurz vor dem Abschluss. Im Durchschnitt lag der US-Erntefortschritt zum Ende der Vorwoche bei 94 %, damit 5 Prozentpunkte über Vorwoche und 9 Prozentpunkte über dem langjährigen Mittel (2019-2023).
Für Unterstützung der Kurse sorgte seit Wochenbeginn die rege Exportnachfrage, vor allem aus China. Das USDA berichtete von größeren Exportmengen an Sojabohnen an unbekannte Bestimmungsorte sowie an China zur Lieferung in diesem Wirtschaftsjahr. Unterdessen befürchten US-Farmer, dass sich bei einer zu Redaktionsschluss sehr wahrscheinlichen Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident die Handelsspannungen mit China, dem global größten Sojaimporteur, wieder verschärfen könnten. Dies könnte die Nachfrage Chinas nach US-Sojabohnen und dessen Nachprodukten langfristig beeinträchtigen.
Die durchweg festen Rohölkurse boten den Sojakursen Unterstützung. Rohöl gewann binnen einer Woche gut 7 % an Wert. Bei steigenden Rohölkursen gewinnt Sojaöl als Rohstoff für Biokraftstoffe an Attraktivität, was die Nachfrage aus dem Biodieselsektor ankurbelt.
In Paris wechselte der Fronttermin von November 24, der Ende Oktober mit 514 EUR/t auslief, auf Februar 25. Der Kontrakt Februar 25 schloss hingegen am 05.11.2024 bei 511,75 EUR/t und verfehlte das Vorwochenniveau damit um rund 3,25 EUR/t. Folgetermine der Ernte gaben um bis zu 2,50 EUR/t nach, Kontrakte der Ernte 25 bis zu 5,50 EUR/t. Begrenzt wurden die Kursverluste durch die festen Rohöl- und Palmölkurse sowie die enttäuschende Sonnenblumenernte in weiten Teilen Europas. Vor allem in Frankreich und Osteuropa waren Qualitäten und Erträge ernüchternd.
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Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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