Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Terminmärkte: Weizenkurse drehen ins Plus

21.11.2024 (AMI) – Nach langer Abwärtsbewegung tendieren die Weizennotierungen fester. Die Entwicklungen am Schwarzen Meer sind dabei von besonderer Bedeutung.

Die Pariser Weizenkurse können die Abwärtsbewegung der vorhergehenden Wochen beenden und legen zu. So schloss der Fronttermin Dezember 24 bei 219,75 EUR/t und verzeichnet ein Wochenplus von 10,25 EUR/t. Der Kontrakt ex Ernte 25 kann hingegen um 6,25 EUR/t zulegen.

Die Entwicklungen in der Schwarzmeerregion rückten wieder in den Fokus. Nach dem jüngsten Raketenangriff der Ukraine auf Russland stiegen die Angst einer weiteren Kriegseskalation sowie Versorgungssorgen aus der Region erneut. Die Weizenkurse reagieren empfindlich auf mögliche Exportunterbrechungen am Schwarzen Meer. Die Ukraine konnte in den vorigen Monaten zwar ihre Handelsströme trotz des anhaltenden Kriegsgeschehens weiter ausbauen, russische Angriffe auf wichtige ukrainische Exportknotenpunkte oder Getreidelager ließen die Sorgen bezüglich der Ausfuhren immer wieder aufleben.

Ein weiterer treibender Kursfaktor ist die Aussicht auf umfangreiche EU-Weizenexporte. Die EU-Weizenausfuhren liegen nach Angaben der EU-Kommission im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf zwar rund 31 % unter Vorjahr, der derzeit schwache Eurokurs sowie Anzeichen einer Nachfrage Marokkos ließen die Hoffnung auf weitere Lieferungen aber wieder aufleben. Marokko zählt im aktuellen Wirtschaftsjahr bisher neben Nigeria, dem Vereinigten Königreich sowie Ägypten zu den wichtigsten Exportzielen der EU. Marktteilnehmer berichten, dass die seit Ende Oktober georderten marokkanischen Weizenlieferungen zwischen 0,7 und 1,0 Mio. t liegen dürften, wobei Frankreich, aber auch Russland jeweils rund ein Drittel des Volumens liefern dürfte.

Kritische Situation am Schwarzen Meer treibt

In Chicago können die Weizenkurse ebenfalls ein Wochenplus erzielen. Am 20.11.2024 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 192,19 EUR/t. damit 5,19 EUR/t über Vorwochenniveau. So nähert sich der Kurs wieder der Linie von 200 EUR/t, die zuletzt am 11.10.2024 überschritten wurde. Treibender Faktor war auch jenseits des Atlantiks die angespannte Situation am Schwarzen Meer. Die Versorgungssorgen kamen in den vorigen Handelstagen aufgrund großer Waffenangriffe wieder auf. Dadurch, dass allerdings aktuell keine Handelsströme oder Lager beeinträchtigt bzw. zerstört wurden, kam es zu keinen größeren Kurssprüngen.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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