Terminmärkte: EU-Exportaussichten getrübt
In Paris geht es für die Weizennotierungen erneut abwärts. Am 15.01.2025 schloss der Fronttermin März 25 bei 228,25 EUR/t und verfehlt das Vorwochenniveau um 2,50 EUR/t.
Die trüben Exportaussichten der EU lasten auf den Pariser Weizenkursen. Nach Angaben der EU-Kommission exportierte die Gemeinschaft bis zum 12.01.25 rund 11,49 Mio. t Weichweizen. Das sind 6,15 Mio. t, 35 %, weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Vor allem in Frankreich läuft es schlecht. Bis dato wurden in der laufenden Saison 1,34 Mio. t exportiert, gerade mal ein Drittel der vorjährigen 4,12 Mio. t. Infolgedessen könnte Frankreich, trotz der kleinsten Weizenernte seit Jahrzehnten, die Saison mit unerwartet umfangreichen Vorräten beenden. Die Exportkonkurrenz am Weltmarkt bleibt groß. Insbesondere Russland und zunehmend auch Argentinien dominieren den Welthandel mit Weichweizen.
Die Exporthoffnung der EU liegt aktuell auf Marokko. Das Land ist nach einer historisch kleinen Ernte vermehrt auf Weizenimporte angewiesen. Zudem hat Marokko seine monatlichen Einfuhrsubvention für Weizen erhöht, was die Nachfrage nochmals ankurbeln dürfte. Die Daten der EU-Kommission unterstreichen nochmals die Wichtigkeit des Landes für den Außenhandel der EU. Im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf verschiffte die Gemeinschaft 1,11 Mio. t Weichweizen nach Marokko. Damit deckt das Land knapp 10 % der gesamten EU-Weizenexporte. Nur nach Nigeria wurden mit 1,82 Mio. t und einem Marktanteil von 15,9 % mehr geliefert.
US-Weizenkurse drehen ins Plus
An der CBoT geht es für die Weizenkurse hingegen aufwärts. Am 15.01.2025 schloss der Fronttermin bei umgerechnet 195,11 EUR/t und übertrifft das Vorwochenniveau um rund 3,60 EUR/t. Seit Wochenbeginn geht es für die Notierungen allerdings ebenfalls abwärts. Im Fokus stehen derzeit die Wetterkarten wichtiger US-Anbaugebiete. Denn die Feldbestände sind aktuell von keiner ausreichenden Schneedecke geschützt. Prognosen über sehr niedrige Temperaturen in den kommenden Tagen ließen die Sorgen um die Feldbestände wachsen. Auch stützten die festeren US-Maiskurse die Weizennotierungen. So stieg die Erwartung, dass Abnehmer eher Interesse an Weizen als an Mais zeigen, weil die Verwendung von Weizen im Futter zunimmt.
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Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Tel. (0228) 33805-522
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