Frisches Obst und Gemüse: Weniger ist mehr
Nimmt man ein einzelnes Produkt wie z. B. frische Kartoffeln, dann werden die Ausschläge noch eindrucksvoller. Ein Rückgang der Einkaufsmenge um gut 4 % brachte hier eine Ausgabensteigerung um gut 40 %.
Auch bei Frischgemüse sorgte eine minimale Einschränkung der Einkaufsmenge für eine spürbare Steigerung der Ausgaben. Es ist eine alte ökonomische Regel, dass die Nachfrage nach Lebensmitteln in entwickelten Volkswirtschaften nur wenig auf Preisänderungen reagiert, man spricht von einer preisunelastischen Nachfrage. Bei verarbeiteten Lebensmitteln spielt dies kaum eine Rolle, da diese meist lagerfähig sind, das Angebot also kaum schwankt und die Preise sich damit auch nur selten ändern. Bei Frischprodukten wie Obst und Gemüse lösen die nicht zu verhindernden witterungsbedingten Angebotsschwankungen dagegen erhebliche Schwankungen bei den Preisen aus.
Normalisierung in Sicht?
Der Juli und der August können allerdings bei Angebot und Nachfrage schon wieder einiges ändern. Denn beim Obst übernimmt im Juli und August das Steinobst die Führungsrolle, während das Kernobst in diesen Monaten eine vergleichsweise geringe Bedeutung hat. Das reichliche Kernobst aus der Ernte 2018/19 hat aber in der ersten Jahreshälfte stark zum Rückgang der Preise und zum Anstieg der Mengen bei Frischobst beigetragen. Die Kernobsternte 2019/20 wird in Europa wieder im Normalbereich liegen.
Bei Gemüse begannen die Preise im Vorjahr als Folge der Dürre erst Ende Juli zu steigen, so dass sich die Lage im Vorjahresvergleich auch hier bald anders darstellen dürfte. Einzelheiten über die Nachfrage nach frischem Obst und Gemüse erfahren Sie am 16./17. September auf dem Deutschen Obst & Gemüse Kongress. Helmut Hübsch von der GfK wird in bewährter Weise wieder einen Überblick über die neusten Entwicklungen geben. Informationen zum DOGK-Programm und zu weiteren Veranstaltungen finden Sie auf AMI-Akademie.de.
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