Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: US-Maisernte verzögert

29.09.2022 (AMI) – Die Unsicherheit an den Getreidemärkten wächst angesichts der Eskalation zwischen der Ukraine und Russland. Die Fortschritte der US-Maisernte bleiben hinter den Erwartungen zurück, was die Notierung stützt.

Die Maisnotierungen an der CBoT haben im Verlauf der zurückliegenden Woche zugelegt. Am 28.09.2022 schloss der Kurs bei umgerechnet 275,98 EUR/t und damit rund 2 EUR/t mehr als noch vor einer Woche. Gestützt wurde der Kurs durch die nur zögerlich voranschreitende Ernte in den US-Anbaugebieten. Diese war am 26.09.2022 zu 12 % abgeschlossen und lag damit unter dem 5-Jahresdurchschnitt von 14 %, so das USDA. Des Weiteren profitierte Mais von den zuletzt deutlich befestigten Weizennotierungen. Allerdings wurden weiter Gewinne durch die Stärke des US-Dollar begrenzt. Dies spiegelte sich auch in den wöchentlich gemeldeten US-Exportzahlen wider, welche in der 37.KW mit 459.420 t unter dem niedrigsten Wert der zu erwartenden Spanne gelegen hatte. Außerdem übten die trüben US-Ethanolproduktionszahlen Druck auf die Notierung aus. Diese waren in der Vorwoche auf 855.000 bbl pro Tag gesunken, was einem 19-Monatstief entspricht.

Indes legten die Weizenkurse kräftig zu und schlossen am 29.09.2022 bei umgerechnet 346,95 EUR/t. Damit lag der Kurs 8,41 EUR/t höher als in der Vorwoche. Gestützt wurde Weizen durch die Sorge, dass angesichts des Erreichens einer neuen Eskalationsstufe im Krieg zwischen der Ukraine und Russland zu Versorgungsengpässen kommen könnte. Außerdem gab Putin bekannt, dass auch Landwirte zu Militär eingezogen werden, was die Risiken für die Ernte 2023 erhöht. Begrenzt wurden die Gewinne allerdings durch das reichliche Angebot an russischem Weizen am Weltmarkt. Indes prognostiziert die Getreidebörse in Buenos Aires die argentinischen Weizen- und Maisernte unter den Ergebnissen des Vorjahres. Demnach hat die Dürre die Ertragspotenziale in den argentinischen Anbaugebieten geschmälert. Auch aus Kanada kamen kurstreibende Nachrichten. Im Getreidestaat Manitoba stockt die Ernte. Die Weizenernte war Ende der Vorwoche erst zu 47 % abgeschlossen und damit deutlich unter den üblichen 79 %.


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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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