Paris: Osteuropa im Fokus der Getreidemärkte
Die Weizenkurse in Paris tendierten in der zurückliegenden Berichtswoche fester. Am 25.09.2024 schloss der Fronttermin Dezember 24 bei 220,50 EUR/t, ein Plus von 2 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Auch Weizen der Ernte 25 legte um 1,25 auf 228,50 EUR/t im Wochenvergleich zu.
Gestützt wurden die Kurse vor allem durch die derzeit ungünstigen Aussaatbedingungen in Russland und der Ukraine. In beiden exportorientierten Ländern führt Trockenheit zu Verzögerungen der Aussaat. So korrigierte das ukrainische Landwirtschaftsministerium kürzlich seine Prognose zur Winterweizenfläche der Ernte 2025 um 0,2 auf 4,5 Mio. ha. Auch in Russland sind die Bedingungen schwierig. In einigen Regionen ist es zu nass, in anderen bräuchte es dringend Niederschläge, damit die Saat in den Boden kommt. Laut SovEcon schreitet die Aussaat so langsam wie seit 11 Jahren nicht mehr voran und hinkt im Vergleich zum Vorjahr um fast 1 Mio. ha hinterher.
Andererseits drängt Getreide aus Russland und der Ukraine nach wie vor in großen Mengen und zu günstigeren Preisen auf den Weltmarkt. Insbesondere die Nachfrage aus dem Nahen Osten und Nordafrika wird fast vollständig von Russland gedeckt, heißt es. Obwohl die exportfähigen Vorräte Russlands zurückgehen, werden immer noch rund 1 Mio. t Weizen pro Woche verschifft. Dies zeigt auch, wie wenig konkurrenzfähig die Partien aus der EU, insbesondere aus Frankreich und Deutschland, derzeit auf dem Weltmarkt sind. Die bisherigen EU-Weichweizenexporte 2024/25 beliefen sich bis zum 20.09.24 auf 5,9 Mio. t, was einem Rückgang von 24 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Derzeit beschränkt sich der EU-Handel häufig auf kleine Mengen für den EU-Markt selbst oder auf Lieferungen nach Großbritannien.
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Produktmanager Agribusiness
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