Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen

US-Zollpolitik sorgt für Verunsicherung am Weizenmarkt

13.03.2025 (AMI) – Große Handelspartner reagierten auf weitere US-Zollankündigungen und kündigten Gegenmaßnahmen an.

An der Pariser Börse lief am 10.03.2025 der März 25-Kontrakt für Weizen bei 209,25 EUR/t aus und verlor damit auf Wochensicht nochmals 8,25 EUR/t. Zwischenzeitlich fiel der Fronttermin mit 205 EUR/t auf den niedrigsten Stand seit rund sechs Monaten. Der neue Fronttermin Mai 25 schloss am 12.03.2025 hingegen bei 223,25 EUR/t und kann sich damit auf Vorwochenniveau halten.

Für Kursbewegung sorgten vor allem die internationalen Geschehnisse. Die geänderte Zollpolitik der neuen US-Regierung sorgt für Verunsicherung und Sorge um das globale Wirtschaftswachstum. Es ist ungewiss, welche langfristigen Folgen die erhobenen US-Zölle gegen international bedeutende Handelspartner mit sich bringen, auch wenn einige Güter wieder von den Zöllen befreit wurden. Nun traten aber neue Zölle in Höhe von 25 % auf die Importe von Stahl- und Aluminium-Produkten in die USA in Kraft. Prompt darauf wurden, unter anderem von der EU, Gegenmaßnahmen angekündigt. Marktteilnehmer beobachten die Entwicklungen der Zollpolitik weiterhin aufmerksam, die Kurse dürften auch in nächster Zeit empfindlich auf weitere Äußerungen reagieren.

Unterdessen zog Frankreich bei der jüngsten Ausschreibung Algeriens erneut den Kürzeren. Aufgrund der anhaltenden diplomatischen Spannungen zwischen den beiden Ländern mied Algerien erneut Weizen französischer Herkunft. Zudem ist die Konkurrenz zu russischer und ukrainischer Ware weiterhin groß. Aber auch Weizen aus den USA und Argentinien rückte in den Fokus. Letztendlich wurde der Großteil des algerischen Weizenkaufs von 450.000 t jedoch mit Weizen aus der Ukraine, Rumänien und Bulgarien gedeckt.

Der feste Eurokurs, dieser gewann seit dem 28.02.2025 gut 4,5 % an Wert, ist zudem für EU-Getreide nicht förderlich. Bei einer steigenden Handelswährung müssen Abnehmer aus anderen Währungsländern tiefer in die Tasche greifen, weswegen diese sich lieber für eine günstigere Konkurrenz entscheiden. Die Außenhandelsdaten der EU- Kommission wurden bislang nicht veröffentlicht. Bis zum 02.03.2025 lagen die Weichweizenexporte der EU mit 13,93 Mio. t jedoch rund 37 % unter Vorjahr. Allmählich schwindet mit dem Näherrücken der kommenden Saison auch die Hoffnung auf eine Belebung der globalen Nachfrage, zumal das Kaufinteresse auf internationaler Ebene seit einigen Wochen ohnehin gering ist, das hält den Kursspielraum nach oben in Grenzen. Zuvor hatten Marktteilnehmer die Hoffnung, dass westeuropäischer Weizen angesichts des knapperen russischen Angebotes mehr Nachfrage finden könnte. Hierbei wurde auf Ausschreibungen Ägyptens spekuliert, wo Frankreich oder Deutschland eine Chance gehabt hätte.

US-Weizenkurse auf Vorwoche

An der CBoT können die Weizenkurse nahe des Vorwochenniveaus schließen. Am 12.03.2025 lag der Schlusskurs für den Fronttermin bei umgerechnet 181,83 EUR/t, nur 0,50 EUR/t unter Vorwochenniveau.

Für etwas Kursdruck sorgte jüngst die überraschend deutlich angehobene Prognose des USDA für die US-Weizenvorräte 2024/25. Im Vorhinein erwarteten Marktteilnehmer keine sonderlich großen Veränderungen in der Märzausgabe gegenüber Vormonat. Für Kurswirkung sorgten wie auch bei den Pariser Notierungen ebenso die Entwicklungen der Zollpolitik und den angekündigten Vergeltungsmaßnahmen großer Handelspartner wie Kanada und die EU.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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