Deutschland | Bio-Getreide | Ernte

Bio-Getreideernte leicht unter Vorjahr

09.11.2022 (AMI) – Die Bio-Bauern in Deutschland ernteten im Jahr 2022 rund 10.000 t Bio-Getreide weniger als 2021, und damit 1,17 Mio. Tonnen. Dabei verschoben sich die Anbaupläne hin zu mehr Dinkel und weniger Hafer sowie Triticale. Die Bio-Flächenerträge sind gegenüber 2021 gesunken.

Über alle Bio-Getreidearten hinweg ergibt sich eine geringfügig kleinere Erntemenge gegenüber 2021. Dem gegenüber steht ein geschätzter Flächenzuwachs von etwa 6 %. Die Durchschnittserträge für alle Bio-Getreidearten liegen unter dem Vorjahreswert und haben sich je Kultur sehr unterschiedlich entwickelt. Dabei sind die Erträge bei Weizen und Triticale am höchsten und bei Roggen am kleinsten. Nur bei Dinkel zeichnen sich höhere Erträge ab, bei den anderen Getreidearten liegen die Werte unter dem Vorjahr.

Neben veränderten Anbauplänen schlägt sich insbesondere die Witterung auf die Bio-Getreideernte aus. Nach den gut versorgten, niederschlagsreicheren Jahren 2020 und vor allem 2021 kamen die Winterungen kräftig und gut versorgt aus den Wintermonaten. Die Trockenheit ab Mai sowie die langanhaltende Dürre und Hitze über die gesamten Sommermonate führten allerdings zu höheren Ernteausfällen als damals angenommen. Das Sommergetreide hatte in den meisten Landesteilen von Anfang an zu wenig Wasser und verfehlte die Vorjahreserträge. Die Dürre traf ganz Deutschland und wirkte sich ausnahmslos auf alle Bundesländer aus. Dennoch gibt es sehr kleinteilige regionale Unterschiede, je nachdem wo nochmal ein (Gewitter-) Regen niederging.

Während Bio-Landwirte stärkere Ertragsrückgänge hinnehmen müssen, zeichnet sich eine stabilere Entwicklung bei konventionellem Getreide ab. Konsequenz ist, dass sich die ohnehin schon großen Ertragsunterschiede zwischen den Bewirtschaftungsweisen aus den Vorjahren wieder vergrößern. Mit den deutlich gestiegenen Düngerkosten für die konventionellen Landwirte schon in diesem Jahr, vor allem aber im kommenden Jahr, könnte sich das Ertragsniveau der konventionellen Landwirte absenken und damit der Unterschied zu den Bio-Erträgen wieder kleiner werden.

Preisinformationen sind wichtig für den Markt

Die großen Verschiebungen bei den Getreidekulturen wirbeln den Markt durcheinander – genauso wie die Kostensteigerungen auf allen Ebenen und die teils schwächelnde Nachfrage. Umso wichtiger sind aktuelle Informationen zum Bio-Markt und zu Preisentwicklungen. Wir suchen noch Informationspartner, die uns regelmäßig Ihre Preise melden. Werden Sie Teil des AMI-Bio-Getreidepanels und erhalten monatliche Auswertungen und Analysen. Bei Interesse melden Sie sich gerne bei Diana Schaack oder Lisa Grohmann.

Beitrag von Tim Boenigk
Junior Produktmanager Öko-Landbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Wurzelgemüse | Angebot

Europaweit starke Möhrennachfrage

16.05.2024 (AMI) – Zwischen April und Mai stammt ein Großteil der in Deutschland vermarkteten Möhren aus den Niederlanden, Spanien und Italien. Nachdem sich zuletzt die Vorräte auch in den Niederlanden dem Ende neigten, ist die Nachfrage nach Frühmöhren aus dem Mittelmeerraum europaweit gestiegen. Hohe Rohwarenpreise prägen Mitte Mai erneut den Markt.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Terminkontrakte

Angebotssorgen treiben Kakaopreise

15.05.2024 (AMI) – Ungünstige Vegetationsbedingungen und massiver Krankheitsdruck limitieren die Ertragserwartungen der diesjährigen Kakoernten in den wichtigsten Anbaugebieten Westafrikas. Günstige Niederschläge schwächten die Angebotssorgen zuletzt etwas ab. Das Preisniveau bleibt nichtsdestotrotz sehr hoch und deutlich über den Vorjahren.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktstruktur

Wie tickt der Bio-Markt? Das AMI Web-Seminar für den Ökomarkt gibt Hilfestellung!

07.05.2024 (AMI) – Die Zahl der Ökolandbaubetriebe und die Öko-Fläche in Deutschland wächst seit Jahren. 2023 wirtschafteten 36.536 Betriebe nach Öko-Richtlinien – jeder siebte Betrieb in Deutschland. Die Bio-Fläche belief sich auf 1.9430.301 ha, und damit fast 12 % an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche.   Mehr