Welt | Milch & Milchprodukte | Handel

Knappes Angebot verringert Welthandel

20.07.2017 (AMI) – Von Januar bis Mai 2017 sind die weltweiten Exporte von Butter und Butteröl überdurchschnittlich zurückgegangen. Auch bei Vollmilchpulver sind die Ausfuhren gesunken. Käse und Magermilchpulver wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vermehrt exportiert.

In den ersten fünf Monaten von 2017 zeigten die Exporte von Milchprodukten weltweit eine zweigeteilte Entwicklung: Butter und Vollmilchpulver wurden weniger exportiert als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, während Käse und vor allem Magermilchpulver verstärkt ausgeführt wurden. Dies ergibt die Analyse der von den zehn mengenmäßig bedeutendsten Exporteuren ausgeführten Volumina. Bei den fetthaltigen Produkten dürften vor allem die knappe Angebotssituation und die stark gestiegenen Preise den weltweiten Handel beschränkt haben. Bei nahezu allen wichtigen Exporteuren waren hier rückläufige Tendenzen vorherrschend. Bei Magermilchpulver fiel der Handel hingegen bedeutend größer aus als im Vorjahreszeitraum, was auf die wieder gesunkenen Preise zurückzuführen sein dürfte. Beflügelt wurde der Handel zudem von der regen Nachfrage Chinas.

Butter gesucht und knapp verfügbar

Von Januar bis Mai 2017 sind die Ausfuhren an Butter, gemessen an den zehn größten Exporteuren, um rund 16,5 % geringer ausgefallen als noch ein Jahr zuvor. Die Exportmengen aus der EU gingen deutlich um rund ein Viertel zurück, in Australien halbierten sich ausgeführten Mengen sogar. Aber auch die Butterexporte aus den USA und Neuseeland waren im Betrachtungszeitraum rückläufig.

Die verringerte Milchanlieferung, vor allem in der EU und Australien, führte zu einem knappen Angebot an Milchfett. Hinzu kam eine gesteigerte Nachfrage auf den heimischen Märkten. Denn die Verbraucher kehren den Light-Produkten mehr und mehr den Rücken und bevorzugen Milchprodukte mit höheren Fettgehalten. Diese Gemengelage führte zu einer zunehmenden Verknappung des Rohstoffs und damit auch der fetthaltigen Produkte, allen voran der Butter.

Wie entwickelten sich die Exporte von Käse und Milchpulver im Detail? Und welche Länder waren die wichtigsten Abnehmer? Antworten auf diese Fragen finden Sie in der aktuellen Analyse im Onlinedienst Markt aktuell Milchwirtschaft. Sie sind noch kein Kunde und möchten unseren Onlinedienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Juliane Michels
Marktexpertin Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Steinobst | Aktionspreise

Verschobene Herkunftsanteile bei Süßkirschen

02.07.2025 (AMI) – Im vergangenen Jahr hatten deutsche Süßkirschen einen schweren Stand am Markt. Zu groß war das Angebot an Importware, die Preise standen entsprechend unter Druck. In diesem Jahr stellt sich die Situation anders da. Die Ernte in der Türkei fällt deutlich kleiner aus, dafür werden in Deutschland wieder mehr Süßkirschen geerntet. Auswirkungen davon zeigen sich schon jetzt in den Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im Juni fester

01.07.2025 (AMI) – Der AMI-Agrarrohstoffindex klettert im Juni weiter. Während die Erzeugerpreise für Fleisch und Milch zulegten tendierten die Getreide- und Rapspreise schwächer.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

Milchmengen in der EU holen auf

26.06.2025 (AMI) – Von Januar bis April 2025 wurde innerhalb der EU-27 marginal weniger Milch angeliefert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Grund für den Rückgang waren rückläufige Mengen in den ersten drei Monaten des Jahres vor allem bei bedeutenden Erzeugerländern.   Mehr