Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Der Bio-Strukturdatencheck

01.10.2024 (AMI) – Die AMI hat für 2023 die Daten zur Bodennutzung und Tierhaltung in Deutschland anhand von Angaben der Öko-Kontrollstellen ausgewertet. Neben dem Angebot werden auch die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte betrachtet. Diese sind erstmals seit Jahren rückläufig.

Um das politische Ziel von 30 % Bio-Fläche bis 2030 zu erreichen, muss noch viel passieren. Im vergangenen Jahr wuchs der Bio-Landbau in Deutschland um 1,6 %. Damit werden 11,4 % der landwirtschaftlichen Fläche nach Öko-Richtlinien bewirtschaftet. In den kommenden Jahren wären deutlich höhere Wachstumsraten erforderlich – mindestens im zweistelligen Bereich. Das Jahr 2023 brachte also nicht den erhofften Aufschwung. Zu unvorhersehbar waren die Preis- und Kostenentwicklungen. Neben den Flächenentwicklungen haben sich auch die Ernten witterungsbedingt sehr unterschiedlich entwickelt.

Verkaufserlöse erstmals seit Jahren gesunken

Die Einnahmen, die die landwirtschaftlichen Bio-Betriebe durch den Verkauf ihrer Produkte erzielen, sind im Jahr 2023 um 3 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Bei vielen landwirtschaftlichen Bio-Produkten stieg die Produktion nicht. Lediglich in der Gemüseproduktion, der Milchproduktion, dem Weinanbau und beim Rindfleisch spielten Produktionsausweitungen eine gewisse Rolle bei den höheren Verkaufserlösen. Die größten Preisauftriebe verzeichneten Kartoffeln mit rund 30 % und Gemüse mit rund 10 %. Zudem erzielten einige landwirtschaftliche Produkte niedrigere Erzeugerpreise als im Jahr zuvor. Der Durchschnittspreis aller Getreidearten inkl. Körnermais lag rund 20 % niedriger als im Vorjahr.

Ab sofort ist auch die AMI Markt Studie „ Markt Studie Strukturdaten im Ökologischen Landbau 2023“ im Shop erhältlich. Neben den Flächen einzelner Kulturen und den Tierbeständen werden die Produktionsmengen der wichtigsten Bio-Produkte kommentiert. Die Analyse der Verkaufserlöse auch im Vergleich zu konventionellen Betrieben rundet die Studie ab.

Beitrag von Christine Rampold
Marktanalystin Öko-Landbau
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