Gemüsevorräte durch hohe Lagerbestände an Kopfkohl geprägt
Bisher war die Marktversorgung mit Lagergemüsen deutschlandweit gut und die Preise lagen für nahezu alle Produkte deutlich unter denen des Vorjahres. Beim Weißkohl übersteigt das verfügbare Angebot das des Vorjahres deutlich und die Lagermenge von über 80.000 t wird sich nicht auf dem Inlandsmarkt absetzen lassen. Bei der Vermarktung von Weißkohl ist Deutschland traditionell auf Exporte angewiesen, doch bisher waren Ausfuhren aufgrund der europaweit hohen Warenverfügbarkeit nur sehr begrenzt möglich. Zudem wurden in vielen Ländern die Anbau- und Lagerbedingungen verbessert, was den Selbstversorgungsgrad erhöhte.
Anders verhält es sich mit den Wurzelgemüsen: Möhren, Knollensellerie und Rote Bete werden in Deutschland überwiegend vom Inlandsmarkt aufgenommen. Alle drei Arten verbuchten 2017einen Anstieg der Einkaufsmengen. Zudem hat der Anbau auf die gestiegene Nachfrage nach deutscher Ware reagiert, 2017 nahmen die Flächen und Erntemengen bei allen drei Arten zu.
Bei Zwiebeln hätte man sich zu gewissen Zeiten etwas höhere Exportmöglichkeiten erhofft, denn die gesamte deutsche Zwiebelernte übersteigt ebenfalls zu gewissen Zeiten die Aufnahmefähigkeit des Marktes. Dies trifft jedoch eher für die erste Hälfte der Lagersaison zu. Im weiteren Saisonverlauf wird die Warenverfügbarkeit schnell knapp, denn nicht alle Zwiebeln sind für die Langzeitlagerung geeignet. In diesem Jahr wird der Vermarktungszeitraum mit deutscher Lagerware kürzer sein als 2017 – ein Jahr, das nicht nur durch hohe Lagermengen, sondern auch durch außergewöhnliche Qualitäten gekennzeichnet war. Zur auslaufenden deutschen Lagersaison werden daher wiederum Importe von der Südhalbkugel das Sortiment ergänzen.
Eine detaillierte Analyse der Lagermengen nach Regionen und Lagerarten für einzelne Gemüsearten finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Markt Woche Obst und Gemüse. Wenn Sie die weitere Angebots- und Preisentwicklung bei einzelnen Lagergemüsearten verfolgen wollen, testen Sie unsere Markt Wochen für Zwiebeln, Möhren und Kopfkohl.
© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH
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