Deutsche Strauchbeeren stehen in den Startlöchern
Hinsichtlich der Produktionsmenge landen Rote Johannisbeeren auf Platz 2 und Himbeeren auf Platz 3 im Ranking der Strauchbeeren. Für die bevorstehenden Vermarktungswochen haben sie eins gemein, für beide Beeren wird eine bessere Ernte erwartet als im Vorjahr. Das zeigt eine AMI-Befragung unter den wichtigsten Erzeugermärkten, die die Beeren absetzen.
Himbeeren und Johannisbeeren im Aufwind
Hinsichtlich Produktion und Vermarktung und auch der Konkurrenz gab es in den zurückliegenden Jahren unterschiedliche Entwicklungen. Bei den Himbeeren hat der geschützte Anbau stark zugelegt. Inzwischen stammen fast 70 % der in Deutschland geernteten Himbeeren aus dem geschützten Anbau. Dagegen bleiben die Johannisbeeren eine klassische Freilandkultur. Die Anbaufläche ist zwischen 2016 und 2021 um insgesamt 25 % gestiegen.
Himbeeren sind ein Ganzjahresprodukt
Während sich die Johannisbeeren ihren Saisoncharakter bewahrt haben, und die Importe nur eine untergeordnete Rolle spielen, ist bei den Himbeeren in den vergangenen Jahren ein starker Konkurrenzdruck durch Importe entstanden. Die Einfuhren an Himbeeren sind zwischen 2011 und 2021 um insgesamt 141 % gestiegen. Die ganzjährige Verfügbarkeit hat dazu geführt, dass sich die Einkäufe der privaten Haushalte nicht mehr auf die Sommermonate konzentrieren, sondern sich über einen deutlich größeren Zeitraum erstrecken.
Wie gelingt der Saisonstart 2022?
Die Ernteaussichten bei Himbeeren und Johannisbeeren in Deutschland sind gut. Nach den Erfahrungen mit der Spargel- und Erdbeersaison ist die spannende Frage, ob sich die Verbraucher auch beim Kauf von Strauchbeeren zurückhaltend zeigen, oder ob die Früchte saisonal stark nachgefragt werden. Schon bei Spargel und Erdbeeren hat sich gezeigt, dass die Nachfrage ein entscheidender Faktor bei der Preisbildung sein kann.
Die AMI Marktexperten behalten die aktuellen Entwicklungen im Blick. Mit dem Online-Dienst Markt aktuell Obst haben Sie die Möglichkeit, aktuelle Preisentwicklungen zu verfolgen und profitieren von den fundierten Einschätzungen. Eine Analyse zur Situation bei Himbeeren und Johannisbeeren finden Sie in der aktuellen Ausgabe der AMI Markt Woche Obst & Gemüse.
Eva Würtenberger
Marktanalystin Gartenbau
Tel. (0228) 33805-253
Beste Kontakte zu Anbau und Beratung, Autorin von Fachartikeln und Produktstudien zum Beerenmarkt, Referentin auf Fachveranstaltungen.
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